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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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Einführung<br />

Viele Planer und Verarbeiter empfinden es als schwierig die<br />

Regeln des <strong>Holz</strong>baus aufzufinden. Dies hat mehrere Gründe:<br />

Die Besonderheiten des <strong>Holz</strong>baus erschließen sich dem<br />

»holzfremden« Planer nicht ohne weiteres.<br />

• Der <strong>Holz</strong>bau ist aus dem Schatten der anderen Wettbewerbsbauarten<br />

erst allmählich herausgetreten.<br />

• Es fehlt an dominanten Herstellern von <strong>Holz</strong>bausystemen.<br />

Gerade der letzte Punkt ist von größter Bedeutung.<br />

Ist der <strong>Holz</strong>bau strukturschwach?<br />

Ein attraktives Bausystem entsteht, wenn eine Mehrzahl von<br />

Bauprodukten in der Art kombiniert werden, dass eine möglichst<br />

große Zahl von nutzungsbedingten Anforderungen<br />

erfüllt werden: aus der Bauphysik, der Statik, der Gestaltung<br />

und der Wartung.<br />

Nun gibt es im <strong>Holz</strong>bau nicht DEN Werkstoff, der ein Bausystem<br />

dominiert. Vielmehr ist es ein Miteinander verschiedener<br />

Werkstoffe, die in der Summe ein Bausystem ergeben<br />

können: Vollholz als Trägermaterial, <strong>Holz</strong>- und Mineralwerkstoff<br />

als Plattenmaterial, Dämmstoffe, Dichtungen und<br />

Anschlussmittel. Die Hersteller dieser Bauprodukte haben<br />

ganz unterschiedliche Ausrichtungen und Zielrichtungen.<br />

Die Kombination der verschiedenen Bauprodukte zu Bausystemen<br />

wird vielerorts den Planern und Zimmermeistern<br />

überlassen. Dies ließe sich als Strukturschwäche bezeichnen.<br />

Denn in den Wettbewerbsbauarten werden die wesentlichen<br />

Bausysteme von der Industrie vorgegeben.<br />

Wie geht der Planer vor?<br />

Will der Planer eine <strong>Holz</strong>baukonstruktion entwickeln, hat er<br />

sich an den einschlägigen Normen der verschiedenen Planungsdisziplinen<br />

zu halten. Hat er selbst die Fachkenntnis<br />

nicht, so zieht er entsprechende Fachplaner zurate. Dies<br />

schreiben die Landesbauordnungen explizit vor.<br />

Um den Zugang zum <strong>Holz</strong>bau zu erleichtern wurde der Informationsdienst<br />

<strong>Holz</strong> geschaffen [21]. Kern der Arbeit ist die<br />

Information der Planer im <strong>Holz</strong>bau:<br />

• durch Schriften, die die Planungsarbeit erleichtern.<br />

• durch die Fachberatung, die in Einzelfragen weiterhilft<br />

und vermittelt.<br />

Danach folgt eine entscheidende Komponente: Die Umsetzung<br />

der Planung in die Ausführung. Hier wird ganz wesentlich<br />

über das Gelingen einer Baumaßnahme entschieden. In<br />

diesem Zusammenhang wird der <strong>Holz</strong>bau als unübersichtlich<br />

wahrgenommen:<br />

• Welche Ausführungsregeln sind zu beachten?<br />

• Welche Leistungseigenschaften weisen die Konstruktionsaufbauten<br />

ganz konkret auf?<br />

• Welche Produkte können in den verschiedenen Schichten<br />

und Bereichen der Konstruktion sinnvoll eingesetzt<br />

werden?<br />

Aus diesem Zweck wurden seitens des <strong>Holz</strong>bau Fachhandels<br />

in der hagebau die Konstruktionshilfen geschaffen. Die<br />

Konstruktionshilfen sollen zu einer sicheren Ausführung von<br />

<strong>Holz</strong>baukonstruktionen im Neu- und Altbau beitragen.<br />

Nutzen der Konstruktionshilfen<br />

Mit den Konstruktionshilfen möchte der <strong>Holz</strong>bau Fachhandel<br />

einen Beitrag zur technisch sicheren Ausführung im<br />

<strong>Holz</strong>bau leisten. Grundgedanke ist, wichtige Informationen,<br />

die der Verarbeiter und Planer im Tagesgeschäft benötigt,<br />

übersichtlich und komprimiert darzustellen.<br />

Es ist dem <strong>Holz</strong>bau Fachhandel ein Anliegen die Entwicklungen<br />

und neuen Erkenntnisse im <strong>Holz</strong>bau kontinuierlich in<br />

den Konstruktionshilfen einzuarbeiten. Die Informationen<br />

sind für den Verarbeiter und Planer somit stets aktuell und<br />

griffbereit.<br />

Mit der Gliederung der Konstruktionshilfen in die Teile »PLA-<br />

NUNG«, »PRODUKTE« und »BAUTEILE« steht das einfache<br />

Auffinden der Informationen im Vordergrund. Mit Hilfe von<br />

Querverweisen wird der Bezug zu den jeweils anderen Teilen<br />

hergestellt. Übersichtliche Verzeichnisse sind im »AN-<br />

HANG« zu finden.<br />

Hinweise zur Nutzung der Konstruktionshilfen<br />

Der Teil »PLANUNG« versteht sich als Zusammenfassung<br />

wichtiger Regeln im <strong>Holz</strong>bau. Die detaillierten technischen<br />

Regeln der Normen sollen und können dadurch nicht ersetzt<br />

werden.<br />

Die in den Konstruktionshilfen angegebenen Werte der statischen<br />

und bauphysikalischen Nachweise dienen der Orientierung.<br />

Sie ersetzen in keinem Fall die notwendigen<br />

Berechnungen und Nachweise im Einzelfall.<br />

In dem Teil »PRODUKTE« sind die für die Baupraxis wichtigen<br />

Produktdaten zusammengefasst und übersichtlich dargestellt.<br />

Die Normen, allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen<br />

, allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnisse und<br />

Verarbeitungshinweise der Hersteller sind im Einzelnen zu<br />

beachten.<br />

Die »BAUTEILE« sollen eine Übersicht zu den üblichen Konstruktionen<br />

im modernen <strong>Holz</strong>bau und dem Bauen im Gebäudebestand<br />

geben. Es wird hier der Bezug zu den<br />

einzelnen Produktgruppen hergestellt. Die Bauteildatenblätter<br />

ersetzen nicht die einzelnen bauphysikalischen<br />

Nachweise. Bei Konstruktionen, die auf der Prüfung von Baustoffherstellern<br />

beruhen, sind Prüfzeugnisse und Herstellerangaben<br />

unbedingt zu beachten.<br />

Bitte beachten Sie in dem Teil »BAUTEILE« die »Vorbemerkungen«.<br />

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