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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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D • 12 Schwerpunktthemen • <strong>Holz</strong> im Außenbereich<br />

d<br />

<strong>Holz</strong>terrasse Dielenbelag<br />

Bei tragenden Konstruktionen sind für die Dielen und die<br />

Unterkonstruktionen Hölzer zu verwenden, denen Festigkeitsklassen<br />

zugewiesen werden können.Dies sind <strong>Holz</strong>arten<br />

für die anerkannte Sortiervorschriften gelten, z.B. aus<br />

dem europäischen Raum. Aufgeführt sind diese Hölzer in<br />

DIN EN 1912. Ist eine Zuordnung nicht möglich, so ist ein<br />

Verwendbarkeitsnachweis erforderlich (z.B. a. b. Zulassung<br />

).<br />

Zuordnung zu den Gebrauchsklassen (-59-)<br />

Für tragende <strong>Holz</strong>beläge gilt:<br />

• üblich ist die Einstufung in GK 3.2<br />

• sind Schmutzablagerungen zu erwarten gilt GK 4<br />

• geschützt »unter Dach« ist GK 0 möglich<br />

Hintergründe zu den Gebrauchsklassen siehe E • 2 • g und<br />

E•2•b.<br />

In der Praxis werden heimische <strong>Holz</strong>arten , die Kernhölzer<br />

von Lärche und Douglasie eingesetzt. Dies setzt die GK 3.1<br />

und folgende Bedingungen voraus:<br />

• Gebäudeklasse 1 und 2<br />

• Gefälle in Brettlängsrichtung mit 2%<br />

• Brettlängen max. 3,0 m<br />

• Geringere Versenkung der Befestigungsmittel max. 1 mm<br />

• Bei jedem Auflager ist mit Distanzstücken zur Unterkonstruktion<br />

zu befestigen (Abb. 97)<br />

• Stöße der Belagsbretter sollen frei enden (ungehindertes<br />

Abtropfen des Wassers)<br />

• Allseitige Umlüftung der Belagsbretter<br />

• Begrenzte Auffeuchtung durch standortbed. Einflüsse<br />

• Regelmäßige Inspektion und Wartung<br />

Abb. 97: Möglichkeiten um die Kontaktfläche zwischen Dielung<br />

und Unterkonstruktion zu reduzieren. Die Feuchte lüftet rascher<br />

aus.<br />

Bemessung der Dielenabstände<br />

Die Breite der Fuge beim Einbau der Vollholzdielen ist abhängig<br />

von der Dielenbreite und der <strong>Holz</strong>feuchte . Die mittlere<br />

<strong>Holz</strong>feuchte im Außenbereich dürfte bei ca. u M =18%<br />

liegen. Denn die <strong>Holz</strong>feuchte beträgt:<br />

• im Sommer ca. u Tr = 10% (Trockenperiode) und<br />

• im Winter bis zu u Feu = 25% bis 30%.<br />

Bei der <strong>Holz</strong>feuchte von 18% wird eine Fugenbreite von:<br />

• b Fug = 6 mm bei einer Brettbreite von 100 mm und<br />

• b Fug = 8 mm bei einer Brettbreite von 150 mm empfohlen.<br />

Weicht die <strong>Holz</strong>feuchte u beim Einbau von der mittleren<br />

<strong>Holz</strong>feuchte u M ab, so kann die sinnvolle Breite der Verlegefuge<br />

b Verl errechnet werden:<br />

b Verl = b Fug – [ ( u – u M ) x tang x b ]; dabei ist:<br />

• tang = Tang. Schwindmaß der gewählten <strong>Holz</strong>art [ % /<br />

% ]50 .<br />

• u = die gemessene <strong>Holz</strong>feuchte der Dielen [%].<br />

• b = die gemessene Dielenbreite [mm].<br />

☜ Gemessene <strong>Holz</strong>feuchten von mehr als 30% gehen in die<br />

Berechnung mit u = 30% ein.<br />

Nach der Fachregel -59- ist bei einem Terrassenbelag bezüglich<br />

der Fuge zu beachten:<br />

• Die Fugenbreite darf zum Zeitpunkt des Einbaus min. 6<br />

mm und max. 10 mm betragen.<br />

• Die Fugenbreite darf im Gebrauchszustand in einer<br />

zusammenhängenden Fläche um max. 6 mm variieren.<br />

• Der Höhenunterschied zwischen benachbarten Brettern<br />

im Einbauzustand: max. 2 mm.<br />

• Längsstöße von Belagbrettern müssen offen mit einer<br />

Fuge von 6 bis 10 mm ausgeführt werden.<br />

• Bei <strong>Holz</strong>belägen ausschließlich in der Gebrauchsklasse<br />

GK 0 dürfen Bretter ohne Fugen angeordnet sowie Nut-<br />

Feder-Bretter verwendet werden.<br />

Bei vollständig gequollenem <strong>Holz</strong> soll eine Mindestfugenbreite<br />

von ca. 4 mm verbleiben, um einen Wasserablauf und<br />

eine Durchlüftung zu ermöglichen. Tab. 138 zeigt wie groß<br />

das Fugenspiel zwischen feucht und trocken sein kann. Zu<br />

beachten ist, dass es <strong>Holz</strong>arten mit größeren Verformungen<br />

gibt.<br />

PLANUNG D • 12<br />

Tabelle 138: Fugenmaße bei den unterschiedlichen Feuchtezuständen (Eiche, Schwindmaß 0,35%/%).<br />

gequollenes Brett<br />

»Winterzustand« u ≥ 25%<br />

mittlere Feuchte<br />

»idealer Lieferzustand« u = 16-<br />

18%<br />

mittlere Fugenbreite<br />

geschwundenes Brett<br />

»Sommerzustand« u = ca. 10%<br />

Brettbreite Fugenbreite »nass« a<br />

Fugenbreite »trocken«<br />

100 mm 4 mm 7 mm 10 mm<br />

120 mm 4 mm 7,5 mm 11 mm<br />

140 mm 4 mm 8 mm 12 mm<br />

a<br />

Eine geringere Fugenbreite wird nicht empfohlen, um eine Durchlüftung und damit die Austrocknung der nassen Dielung zu ermöglichen.<br />

50 Werte dazu siehe E • 1 • e »<strong>Holz</strong>arten«.<br />

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