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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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E • 3 Produkte zum Bauen • <strong>Holz</strong>sortierung, <strong>Holz</strong>trocknung<br />

sinnvolle <strong>Holz</strong>feuchte zu empfehlen und bei Abweichungen<br />

entsprechende Bedenken zu formulieren.<br />

Die einschlägigen Anwendungsregeln geben Hilfestellungen<br />

zur Beurteilung.<br />

✎ DIN EN 1995-1-1:2010-12 Abschn.10.3<br />

(2) »Bauholz sollte vor dem Einbau möglichst auf die <strong>Holz</strong>feuchte<br />

getrocknet werden, die der Gleichgewichtsfeuchte<br />

im fertig gestellten Bauwerk entspricht. Wenn infolge<br />

Schwindens nur geringfügige Auswirkungen zu erwarten<br />

sind, oder wenn unvertretbar geschädigte Teile ausgewechselt<br />

werden, können höhere Feuchten bei der Errichtung der<br />

Konstruktion zugelassen werden, jedoch nur, wenn sichergestellt<br />

ist, dass das Bauholz auf die gewünschte Feuchte<br />

nachtrocknen kann.«<br />

VOB/C – DIN (ATV) 18 334 – Ausgabe Sept. 2016<br />

Abschn. 3 »Ausführung«<br />

3.1.5 »Bauschnitthölzer sind, soweit in den folgenden<br />

Abschnitten nichts anderes festgelegt ist, aus Nadelholz mit<br />

einer <strong>Holz</strong>feuchte von U ≤ 20% einzubauen.«<br />

3.3.1 »<strong>Holz</strong>hausbau: Bauschnittholz ist (...) mit einer <strong>Holz</strong>feuchte<br />

von ≤ 18%, (...) einzubauen.«<br />

DIN 68 800-2: 2012-02 »<strong>Holz</strong>schutz – Vorbeugende bauliche<br />

Maßnahmen im Hochbau«<br />

Abschn. 5.1.2 »Einbau: Die Einbaufeuchte der Hölzer darf in<br />

den Gebrauchsklassen GK 0, GK 1, GK 2, GK 3.1 nicht höher<br />

als 20 % liegen.«<br />

Tabelle 173: Anwendungsbeispiele für Vollholz <br />

Anwendungsbereich<br />

Gleichgewichtsfeuchte<br />

Einbaufeuchte<br />

empfohlene<br />

sichtbarer Dielenboden<br />

≤ 12%<br />

tragender Unterboden 6-12%<br />

≤ 15%<br />

Rohbaukonstruktion ≤ 18%<br />

beschichtete <strong>Holz</strong>brettfassaden<br />

10-20% ≤ 18%<br />

tragende Konstruktion,<br />

überdeckt<br />

12-20% ≤ 20%<br />

tragende Konstruktion im<br />

Außenbereich a<br />

12-24% ≤ 20%<br />

nichttragende Konstruktion<br />

im Außenbereich b<br />

k.A.<br />

a Anwendungsbereich der Gebrauchsklasse GK 3.1<br />

b Anwendungsbereich der Gebrauchsklasse GK 3.2<br />

≤ 25% bzw.<br />

nach Bedarf<br />

☜ <strong>Holz</strong> möglichst nahe der Gleichgewichtsfeuchte einbauen!<br />

PLANUNG E • 3<br />

c<br />

<strong>Holz</strong>sortierung<br />

Die Sortierung ist eine Besonderheit des Bauproduktes <strong>Holz</strong>.<br />

Während andere Bauprodukte nach definierten Rezepturen<br />

hergestellt werden (Beton, Stahl), ist <strong>Holz</strong> ein natürliches<br />

Produkt. Materialeigenschaften streuen je nach <strong>Holz</strong>art ,<br />

Anbauregion und Wuchsbedingungen. So ergeben sich unterschiedliche<br />

elastomechanische Eigenschaften, weil die<br />

Rohdichte, der Faserverlauf, die Astigkeit, die Wuchsstörungen<br />

und auch Schädigungen darauf Einfluss nehmen.<br />

Das <strong>Holz</strong> soll möglichst wertreich unter Einhaltung des Leistungsvermögens<br />

und einer hinreichenden Sicherheit einer<br />

möglichst hochwertigen Bestimmungen zugeführt werden.<br />

Eine erste Sortierung unternimmt bereits die Forstwirtschaft.<br />

Sortimente unterschiedlicher Qualität werden der<br />

verarbeitenden Industrie zugeführt.<br />

Eine abschließende Sortierung bezüglich der Verwendung<br />

im Bauwesen wurde früher ausschließlich vom Verarbeiter<br />

(Zimmerer) vorgenommen. Diese Aufgaben haben in den<br />

letzten Jahren mehr und mehr die produzierenden Sägewerke<br />

übernommen. Dies ist sinnvoll, weil dort ebenso die<br />

Trocknung und Querschnittskalibrierung stattfindet. Der<br />

Zimmerer arbeitet heute überwiegend mit Bauholz in der<br />

Güte eines Halbfabrikates, das entsprechend seiner Leistungseigenschaften<br />

gekennzeichnet eingekauft wird. Dem<br />

Handwerker obliegt allerdings die Wareneingangskontrolle.<br />

Mit den Veränderungen in der Wertschöpfungskette wird<br />

aus gewöhnlichem <strong>Holz</strong> ein Handelsprodukt, das als Bauholz<br />

im Sinne der Bauordnung hohen Anforderungen unterliegt.<br />

Vollholz und daraus hergestellte Produkte werden im Sinne<br />

des Baurechts ein »Bauprodukt« und unterliegen Bestimmungen<br />

wie andere Wettbewerbsprodukte auch (z.B. Stahl).<br />

Maßgabe der Europäischen Union ist, dass Bauprodukte innerhalb<br />

der EU-Zone frei gehandelt werden. Der grenzüberschreitende<br />

Warenverkehr findet im <strong>Holz</strong>bau in einem großem<br />

Umfang statt. Aus diesem Grund wurden die Standards<br />

für Konstruktionsholz in den europäischen Mitgliedsländer<br />

vereinheitlicht.<br />

Bei Bauholz ist der Prozess der europäischen harmonisierenden<br />

Normung abgeschlossen. Die europäische Sortierregelung<br />

DIN EN 14 081-1 gilt (CE-Zeichen). Hier werden u.a. die<br />

Anforderungen an die Sortierung und die Kennzeichnung<br />

geregelt. DIN 4074 als nationale Sortiernorm erfüllt die Anforderung<br />

aus der DIN EN 14 081-1 und gilt maßgeblich weiter.<br />

Tabelle 174: Darstellung der europäischen Regeln zu den Anforderungen an Vollholz (Rangfolge berücksichtigt)<br />

Rang Euronorm zitierter Abschnitt Festlegung (Zitat)<br />

1 DIN EN 1995-1-1 3.2 »Vollholz« Tragende <strong>Holz</strong>bauteile (aus Vollholz ) müssen der DIN EN 14 081-1 entsprechen.<br />

Infolge der Unterschiede zwischen den bestehenden visuellen Sotierregeln<br />

2 DIN EN 14 081-1 »Einleitung« der einzelnen Länder ist es nicht möglich, ein einziges annehmbares Regelwerk<br />

für die Mitgliedsländer festzulegen.<br />

3 DIN 4074<br />

1 »Anwendungsbereich«<br />

Diese Norm erfüllt die Mindestanforderungen der DIN EN 14 081-1<br />

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