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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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B • 1 Funktionen: Tragwerk & Bauphysik • Wärmeschutz<br />

d<br />

Wärmeschutznachweis – Rechenwerte, Hinweise<br />

Tabelle 13: Bemessungswerte der Wärmeübergangswiderstände<br />

[m 2 K/W] nach DIN EN ISO 6946<br />

Richtung des Wärmestroms<br />

aufwärts horizontal a abwärts<br />

R si (innen) b 0,10 0,13 0,17<br />

R se (außen) 0,04 0,04 0,04<br />

a<br />

b<br />

Auch bis ± 30° geneigt.<br />

Diese Werte gelten ebenfalls für äußere belüftete Luftschichten (z.B.<br />

hinterlüftete Fassaden).<br />

Tabelle 14: Bemessungswerte der Wärmedurchlasswiderstände<br />

R von ruhenden Luftschichten [m 2 K/W], Zwischenwerte<br />

können linear interpoliert werden.<br />

Dicke der<br />

Richtung des Wärmestroms<br />

Luftschicht <br />

[mm]<br />

aufwärts horizontal abwärts<br />

0 0,00 0,00 0,00<br />

5 0,11 0,11 0,11<br />

7 0,13 0,13 0,13<br />

10 0,15 0,15 0,15<br />

15 0,16 0,17 0,17<br />

25 0,16 0,18 0,19<br />

50 0,16 0,18 0,21<br />

100 0,16 0,18 0,22<br />

300 0,16 0,18 0,23<br />

Luftschichten werden je nach Belüftungsgrad unterschiedlich<br />

beurteilt:<br />

• Ruhende Luftschichten sind von der Umgebung abgeschlossen<br />

und besitzen nur kleine Öffnungen bis<br />

500 mm 2 je Meter Länge. Es gelten die Werte nach Tab.<br />

14.<br />

• Schwach belüftete Luftschichten besitzen Öffnungen<br />

bis 1500 mm 2 je Meter Länge.<br />

Der Wärmedurchlasswiderstand eines Bauteils mit<br />

schwach belüfteter Luftschicht kann näherungsweise<br />

wie folgt berechnet werden (DIN EN ISO 6946):<br />

R T = (1500 – A V )/1000 x R T,u + (A V – 500)/1000 x R T,v )<br />

• Stark belüftete Luftschichten besitzen Öffnungen ab<br />

1500 mm 2 je Meter Länge. Die Luftschicht einschl. der<br />

außenliegenden Bauteilschichten sind bezüglich des<br />

Wärmeschutzes zu vernachlässigen. Allerdings darf der<br />

Wärmeübergangswiderstand R si auch für außen angewendet<br />

werden (Tab. 13).<br />

✎ Hilfsmittel zur Ermittlung des Jahres-Heizwärmebedarfes<br />

siehe Internet: http://www.bpy.uni-kassel.de.<br />

Detaillierte Informationen zur Energieeinsparverordnung<br />

siehe E • 2 • a »<strong>Holz</strong>bau und die Energieeinsparverordnung«.<br />

Hier wird u. a. im Abschn. 2 die Ermittlung des Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

nach DIN EN ISO 6946<br />

erläutert. Dieses ist insbesondere für inhomogene Wandaufbauten<br />

wie dem <strong>Holz</strong>rahmenbau von Bedeutung.<br />

Rahmenanteil bei der U-Wert Berechnung<br />

Bei der dargestellten <strong>Holz</strong>rahmenbauwand (Bild) wird das<br />

Rahmenwerk mit einem Ständerabstand von 62,5 cm gezeigt.<br />

Dieses entspricht einem <strong>Holz</strong>anteil von 10 % bei einer<br />

<strong>Holz</strong>breite von 6 cm. Rähme, Fensterwechsel und Sonderstiele<br />

erhöhen den <strong>Holz</strong>anteil auf 23 %.<br />

Dieses reduziert den U-Wert der gesamten Außenwand beispielsweise<br />

von 0,18 auf 0,20 W/m 2 K.<br />

Bei den Nachweisverfahren nach GEG für den Wärmeschutz<br />

ist jedoch allein der U-Wert für den regelmäßigen Wandaufbau<br />

zu berechnen. Alle anderen Anschlusshölzer werden im<br />

Rahmen der Wärmebrücken berücksichtigt. Der U-Wert<br />

bleibt bei diesem Beispiel bei 0,18 W/m 2 K.<br />

Wärmebrücken<br />

Nach GEG § 12 »Wärmebrücken« ist bei zu errichtenden Gebäuden<br />

der Einfluss konstruktiver Wärmebrücken nach den<br />

anerkannten Regeln der Technik und den wirtschaftlich vertretbaren<br />

Maßnahmen so gering wie möglich zu halten.<br />

Bei Ermittlung des Jahres-Primärenergiebedarfs ist der Einfluss<br />

der Wärmebrücken nach Maßgabe des jeweils angewendeten<br />

Berechnungsverfahrens zu berücksichtigen.<br />

In DIN V 4108-6 (Berechnungsverfahren für Wohngebäude<br />

bis Ende <strong>2023</strong>) werden folgende Möglichkeiten bestimmt:<br />

• ohne Nachweis: pauschaler Wärmebrückenzuschlag<br />

ΔU WB = 0,1 W/m 2 K;<br />

• bei wärmetechnisch vergleichbaren Konstruktionen<br />

nach DIN 4108 Beiblatt 2: Wärmebrückenzuschlag ΔU WB<br />

= 0,05 W/m 2 K, ggf. sind Gleichwertigkeitsnachweise zu<br />

führen (GEG § 24);<br />

• Verwendung von Wärmebrückenkatalogen oder detaillierte<br />

Berechnungen.<br />

Kommentar:<br />

Verschiedenste Berechnungen haben gezeigt, dass bei sinnvoller<br />

und im <strong>Holz</strong>rahmenbau üblicher Konstruktionen, der<br />

genauere Nachweis ein ΔU WB von ca. 0,0 W/m 2 K ergeben<br />

kann. Der Planer hat nun abzuwägen, ob der Aufwand<br />

eines genaueren Nachweises geführt werden soll, oder in<br />

etwas mehr Dämmung zu investieren.<br />

PLANUNG B • 1<br />

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