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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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B • 4 Funktionen: Tragwerk & Bauphysik • Witterungsschutz Dach<br />

B<br />

Funktionen: Tragwerk & Bauphysik<br />

4 Witterungsschutz Dach<br />

a<br />

Zusatzmaßnahmen unter harten Bedachungen<br />

Zu einer regensicheren Dacheindeckung gehören<br />

Zusatzmaßnahmen<br />

Das Hartdach gilt nur dann als regensicher, wenn zusätzlich<br />

eine wasserableitende Schicht als Zusatzmaßnahme angeordnet<br />

wird. Die Anforderungen werden in den »Fachregeln<br />

für Dachdeckungen mit Dachziegeln und Dachsteinen« beschrieben<br />

[8]. In Tab. 19 werden Bedingungen aufgeführt,<br />

die neben der Unterschreitung der Regeldachneigung zu<br />

»erhöhten Anforderungen« an die wasserableitende Schicht<br />

als Zusatzmaßnahme für die Regensicherheit unterhalb der<br />

Dachdeckung führen. Für jedes Dach sind die erforderlichen<br />

Maßnahmen festzulegen. Grundlage ist die Einhaltung<br />

der Regeldachneigung .<br />

Diese wird den Fachregeln entnommen oder vom Hersteller<br />

der Eindeckung angegeben. Eine Übersicht enthält B • 4 • d<br />

in Tab. 30.<br />

☜ Erhöhte Anforderungen – bei besonderen Bedingungen<br />

von Gebäuden werden ggf. erhöhte Anforderungen definiert.<br />

Ist eine der jeweiligen Anforderungen zutreffend (Tab.<br />

19), so ist dies mit »ja« zu kennzeichnen. In Tab. 20 kann die<br />

entsprechende Klasse der Zusatzmaßnahme abgelesen<br />

werden.<br />

Tabelle 19: Erhöhte Anforderungen an die Regensicherheit.<br />

Art<br />

Dachneigung<br />

Konstruktion<br />

Nutzung<br />

Klimatische<br />

Verhältnisse<br />

Örtliche<br />

Bestimmungen<br />

(besondere<br />

Auflagen)<br />

Technische<br />

Anlagen<br />

Anzahl bei<br />

Anforderungen<br />

zutreffend<br />

Regeldachneigung unterschritten<br />

ein<br />

• stark gegliederte Dachfläche?<br />

ein<br />

• besondere Dachform?<br />

• große Sparrenlängen?<br />

• Dachgeschoss zu Wohnzwecken<br />

ausgebaut?<br />

zwei<br />

• exponierte Lage?<br />

• extremer Standort?<br />

ein<br />

• schneereiches Gebiet?<br />

• windreiches Gebiet?<br />

• Landesbauordnung<br />

• bauaufsichtl. Vorschriften<br />

• Städte-, Kreis-, Gemeindeverordnung<br />

• Denkmalschutz<br />

• Auf- oder Indachsysteme<br />

• Belichtungssysteme<br />

• etc.<br />

ein<br />

ein<br />

PLANUNG B • 4<br />

Tabelle 20: Erforderliche Klasse der Zusatzmaßnahme nach B • 4 • c [8].<br />

Regeldachneigung Anzahl der zutreffenden Anforderungen aus Tab. 19<br />

unterschritten? keine eine zwei drei und mehr<br />

nein Klasse 6 bis 1 Klasse 6 bis 1 Klasse 5 bis 1 Klasse 4 bis 1<br />

bis zu 4° Klasse 4 bis 1 Klasse 4 bis 1 Klasse 3 bis 1 Klasse 3 bis 1<br />

bis zu 8° Klasse 3 bis 1 Klasse 3 bis 1 Klasse 3 bis 1 Klasse 2 und 1 a<br />

bis zu 12° Klasse 2 und 1 Klasse 2 und 1 Klasse 1 Klasse 1<br />

Die Mindestdachneigung beträgt jedoch 10°<br />

a<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen ist ebenfalls die Klasse 3 anwendbar.<br />

Tabelle 21: Angaben zu den erforderlichen Lüftungsquerschnitten<br />

unterhalb der Dachdeckung [8].<br />

Traufe/Pult<br />

First/Grat<br />

Sparrenlänge<br />

L<br />

Mindestfläche<br />

empfohlene<br />

Spalthöhe<br />

1-5 m<br />

50 cm 2 /m<br />

6 m 30 mm<br />

60 cm 2 /m<br />

7,5 m<br />

200 cm 2 70 cm 2 /m<br />

/m<br />

8 m<br />

80 cm 2 /m<br />

9 m 40 mm<br />

90 cm 2 /m<br />

10 m 100 cm 2 /m<br />

über 10 m<br />

Beispiel: 60 mm<br />

L x 20<br />

12,0 m x 20 =<br />

L x 5 x 2 a<br />

12,0mx5x2<br />

L = 12,0 m<br />

240 cm 2 /m = 120 cm 2 /m<br />

a<br />

Der Faktor 2 steht für eine Verdoppelung wegen zweier Dachseiten.<br />

Die Höhe des Lüftungsquerschnittes beträgt an jeder Stelle<br />

mind. 20 mm, die Dicke der Konterlatte mind. 24 mm.<br />

Die Zuluft allein über das Dachsteinprofil ist unzulässig.<br />

Ausbildung am First<br />

Die Unterdeckung ist mindestens auf 30 mm vom Firstscheitelpunkt<br />

zu führen:<br />

• bei überlüfteten Dämmebenen (Kaltdach), oder<br />

• bei nicht ausgebauten Dachgeschossen oder ungedämmten<br />

Spitzböden.<br />

Nicht auszuschließen ist bei besonderen Wetterlagen, dass<br />

Niederschläge eintreiben.<br />

Die Unterdeckung ist über den First zu führen bei Dachkonstruktionen,<br />

die bis zum First im gesamten Querschnitt<br />

gedämmt werden (Vollsparrendämmung).<br />

☜ An Traufen sollten Lüftungsgitter eingebaut werden.<br />

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