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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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B • 1 Funktionen: Tragwerk & Bauphysik • Wärmeschutz<br />

b<br />

Die EnEV als Beispielrechnung<br />

PLANUNG B • 1<br />

Wärmebilanzverfahren statt Bauteilverfahren<br />

Die Energieeinsparverordnung EnEV bilanziert die Energieeffizienz<br />

der Gebäudehülle und der Anlagentechnik als Ganzes.<br />

Ermittelt wird der Jahres-Primärenergiebedarf (Q P), um<br />

Außenwand Fenster Dach Sohlplatte<br />

3332<br />

5842<br />

2945<br />

Transmission<br />

1938<br />

Gebäude miteinander vergleichen zu können. Zuvor konnten<br />

nur Bauteile verglichen werden.<br />

Abb. 14: Als Beispiel dient ein Gebäude mit einer Grundfläche von<br />

9 m x 10 m inkl. ausgebautem Dachgeschoss<br />

(DN = 45°), Wohnfläche ~120 m 2 .<br />

Lüftung<br />

Gewinne Verluste<br />

14058<br />

6339<br />

Solar Interne andere Jahresheizwärmebedarf<br />

4649<br />

4789 1138<br />

9821<br />

0 5000 10000 15000 20000 25000<br />

Tabelle 10: Beispiel einer Bilanzierung<br />

Wärmeverluste<br />

Wärmegewinne<br />

Transmission<br />

Wärmedurchgangskoeffizient,<br />

U-Wert<br />

[W/m 2 K]<br />

Bauteilfläche,<br />

A<br />

[m 2 ]<br />

Wärmemengen<br />

[kWh/a]<br />

Außenwand 0,25 + 0,05 a 135 - 3332<br />

Dach/Decke 0,24 + 0,05 a 104 - 2945<br />

Transmission<br />

Sohlplatte/Keller 0,36 + 0,05 a 90 - 1938<br />

Fenster/Haustür 1,50 b + 0,05 a 25 - 5842<br />

Lüftung kontr. Abluftanlage - 6339<br />

Passiv Solar Fenster + 4649<br />

Intern Geräte, Personen + 4789<br />

Andere Nachtabsenkung, Solarerwärmung +1138<br />

(Trinkwassererwärmung Q W = 2034kWh/a) + Jahresheizwärmebedarf: - 9821<br />

a Wärmebrückenfaktor. Bei diesem Beispiel ergibt sich ein mittlerer U-Wert-Aufschlag über alle Bauteile von 13,7%.<br />

b U W -Wert, als Wert für das gesamte Fenster inkl. Rahmen und der Wärmebrücke innerhalb des Rahmens.<br />

Der flächenbezogene Jahresheizwärmebedarf errechnet<br />

sich bei diesem Gebäude auf 60,4 kWh/m 2 a. Dieser Wert ist<br />

jedoch nur ein Zwischenschritt. Letztlich soll der Primärenergiebedarf<br />

ermittelt werden. Dieser berücksichtigt die Art der<br />

Heizungsanlage und den Energieträger. Die haustechnischen<br />

Anlagen spielen also bei dem Nachweis eine erhebliche<br />

Rolle.<br />

In diesem Beispiel wurden folgende Annahmen getroffen:<br />

• Die Heizung ist ein Gas-Brennwertgerät, diese ist im<br />

beheizten Bereich installiert. Für die zentrale Warmwassererzeugung<br />

ist eine solarthermische Anlage mit Speicher<br />

integriert. Als Anlagenaufwandszahl ergibt sich hier<br />

ein e p = 1,207 (DIN V 4701-10).<br />

Eine bessere Anlage ergäbe einen geringeren Wert.<br />

• Die Gebäudehülle ist luftdicht hergestellt (n 50 ≤1,5), dieses<br />

wird mit einer Luftdurchlässigkeitsprüfung (z.B.<br />

Blower-Door-Prüfung) nachgewiesen.<br />

Eine kontrollierte Abluftanlage wird eingebaut (Erhöhung<br />

des Wohnkomforts), vergleichbar mit der Lüftungsanlage<br />

in einem Auto.<br />

Mit diesen Angaben lässt sich der Jahres-Primärenergiebedarf<br />

von Q´´P,vorh = 87,9 kWh/m 2 a errechnen.<br />

Dieser liegt unterhalb Q´´P,zul = 118,0 kWh/m 2 a x 0,75 = 88,5<br />

kWh/m 2 a.<br />

Das Gebäude im Beispiel erfüllt die Anforderungen der<br />

EnEV 2016 .<br />

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