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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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C • 1 Details • Sockel<br />

PLANUNG C • 1<br />

hen werden, deren sd-Wert viermal höher ist als der sd-Wert<br />

der vertikalen Abdichtung.<br />

Abb. 34: Sockel mit Betonaufkantung. Die Unterkante der Schwelle<br />

liegt 15 cm über der Geländeoberkante (GOK). Ein Kiesstreifen<br />

(siehe Abb. 32) ist anzuordnen.<br />

In Abb. 33 ist auf der Raumseite eine Dampfsperre angedeutet,<br />

wie sie in DIN 68 800-2 gefordert wird. Ob diese Dampfsperre<br />

tatsächlich erforderlich wird, ergibt der Feuchteschutznachweis<br />

.<br />

Soll das Geländeniveau auf Höhe Fertigfußboden liegen<br />

(OKFF), so bietet eine Betonaufkantung (Abb. 34) hinsichtlich<br />

des <strong>Holz</strong>schutzes eine sichere Lösung. Die vertikale Abdichtung<br />

kann normgerecht ausschließlich auf Beton oder<br />

Mauerwerk ausgeführt werden.<br />

Bei dieser Ausführung ist zu beachten:<br />

• Die Wärmebrücke der Betonaufkantung erfordert eine<br />

ausreichende Sockel-/Perimeterdämmung sowie eine<br />

gedämmte Installationsebene auf der Raumseite.<br />

• Türen und bodentiefe Fenster können erst auf der Baustelle<br />

montiert werden. Sie sollten durch Vordächer oder<br />

Dachüberstände vor Niederschlägen geschützt sein.<br />

b<br />

Verankerung<br />

Der <strong>Holz</strong>bau gehört zu den Leichtbauweisen und verhält<br />

sich statisch anders als beispielsweise der Betonbau mit seinen<br />

hohen Eigen- und Auflasten. Bei der Bemessung der<br />

Verankerung ist ein ungünstiges Szenario zu berücksichtigen:<br />

• Die Rohbaukonstruktion wurde montiert.<br />

• Wände, Decken und Dächer sind aus dem Rahmenwerk<br />

und einer aussteifenden Beplankung hergestellt.<br />

Für diesen Zustand des Gebäudes ist die volle Windlast zu<br />

berücksichtigen und dies bei extrem geringer Masse des<br />

Baukörpers. Die Verankerung ist in einer frühen Phase der<br />

Montage sicherzustellen, um der Windlast in zweierlei Art zu<br />

begegnen:<br />

1. Horizontallast – Das Gebäude kann sich horizontal verschieben.<br />

In diesem Lastfall werden die horizontalen<br />

Schwellen mit Bolzen bzw. Dübeln zum Betonunterbau<br />

verankert (Abb. 35).<br />

2. Vertikallast – Die Wände heben vertikal ab. In diesem<br />

Lastfall werden die vertikalen Rippen der Wände in den<br />

Gebäudeecken und neben den Wandöffnungen vertikal<br />

zum Betonunterbau mit speziellen Metallverbindern<br />

angeschlossen (Abb. 36).<br />

Zur Verbindung mit dem Betonunterbau verwendet man<br />

Schwerlastanker (Spreiz- oder Klebeanker), die für »gerissenen<br />

Beton« zugelassen sein müssen. Die Randabstände sind<br />

zu beachten. Die Dimensionierung der Verankerung ist der<br />

Tragwerksplanung zu entnehmen.<br />

Bei der Verankerung der Wände gibt es die Option Ankerschienen<br />

einzusetzen. Die Vorteile sind:<br />

• rasche Montage ohne aufwändige Dübelungen<br />

• Randabstände<br />

• hohe aufnehmbare Lasten<br />

• Ausgleich von Maßtoleranzen durch Justierbarkeit in<br />

den Schienen<br />

Aus der Gebäudeaussteifung resultieren am Kopfpunkt einer<br />

Wandscheibe Horizontallasten (Abb. 36). Daraus ergeben<br />

sich abhebende Lasten am Rand der Wandscheibe (Zuglasten),<br />

die in den Betonunterbau einzuleiten sind.<br />

Abb. 35: Horizontale Verankerung: Der einbetonierte Bolzen in der<br />

Schwelle verhindert das Verschieben der <strong>Holz</strong>rahmenbauwand<br />

aufgrund von horizontaler Windlast.<br />

Vertikale Verankerung: Das Verankerunkselement (Zuganker)<br />

sichert die Wand gegen Abheben. An der vertikalen Rippe<br />

wird mit einer hohen Anzahl von Verankerungsstiften (Sondernägeln)<br />

eine hohe Last in den Stahlwinkel eingeleitet (Foto<br />

in Abb. 36). Der Dübel reicht durch die Schwelle in den Betonunterbau<br />

und liegt nahe der langen Metalllasche, um eine<br />

Verformung des Stahlbauteils möglichst gering zu halten<br />

Abb. 36: Verankerung der aussteifenden Wandscheiben.<br />

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