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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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Glossar<br />

Elektrische <strong>Holz</strong>feuchtemessung: 11<br />

Es werden zwei Elektroden definiert in das <strong>Holz</strong> eingetrieben.<br />

Über die Messung des elektrischen Widerstands des<br />

<strong>Holz</strong>es wird auf die <strong>Holz</strong>feuchte geschlossen. Der Messwert<br />

kann mit Hilfe des angeschlossenen Gerätes unmittelbar abgelesen<br />

werden. Einflussfaktoren sind die im <strong>Holz</strong> enthaltene<br />

Feuchte, die <strong>Holz</strong>art und die Temperatur des <strong>Holz</strong>es.<br />

In den Fachregeln und Normen wird überwiegend die „mittlere<br />

<strong>Holz</strong>feuchte“ um des Querschnittes z. B. als Grenzwerte<br />

benannt. Um die mittlere Feuchte zu ermitteln sind mehrere<br />

Messungen erforderlich. Bei den Messungen werden unterschieden:<br />

• Oberflächenfeuchte, bei einer Einschlagtiefe von ca. 5<br />

mm<br />

• Kernfeuchte, gemessen in der Mitte des Querschittes (1/<br />

2 der Dicke) optimale Messtiefe zur Ermittlung der mittleren<br />

<strong>Holz</strong>feuchte, bei einer Einschlagtiefe von 1/3 der<br />

<strong>Holz</strong>dicke.<br />

Bei den Messungen und der Ermittlung der mittleren <strong>Holz</strong>feuchte<br />

ist zu beachten (Grundlage ist DIN EN 13183-2):<br />

• Isolierte Elektroden verwenden (Vermeidung des Einflusses<br />

der stark schwankenden Oberflächenfeuchte).<br />

• Elektroden quer zu Faserrichtung 12 , in Bereichen frei von<br />

sichtbaren <strong>Holz</strong>fehlern eintreiben (keine Risse, Äste,<br />

Harzgallen, Rinde), in freier Anordnung in der Länge des<br />

Stückes.<br />

• Einschlagtiefe beträgt 1/3 der <strong>Holz</strong>dicke und max. 40<br />

mm.<br />

• Messabstand mind. 30 cm vom Hirnholzende.<br />

• Für die <strong>Holz</strong>art ist auf den Geräten ein Korrekturwert 13<br />

einzustellen (Angaben des Geräteherstellers beachten).<br />

• Messergebnis 2-3 Sek. nach dem Einschalten des Gerätes<br />

ablesen.<br />

• Chemisch behandeltes <strong>Holz</strong> beeinflusst die Messung;<br />

dies ggf. durch einen Korrekturwert berücksichtigen.<br />

• Bei einzelnen zu prüfenden Stücken sind drei Messungen<br />

durchzuführen, ab 3 Stücken 2 Messungen und ab 5<br />

Stücken 1 Messung.<br />

In dem Merkblatt wird bei einer größeren Anzahl von Stücken<br />

empfohlen, die Messung bei 5 % der Menge durchzuführen,<br />

wobei die Hälfte der Messung aus dem Stapelinneren<br />

erfolgen sollte. Bei geringeren Mengen Messungen bei<br />

mindestens 5 Stück durchführen.):<br />

Einbringverfahren chemischer <strong>Holz</strong>schutz<br />

• Anstrich<br />

Häufig wird aus Kostengründen das <strong>Holz</strong> mit <strong>Holz</strong>schutzmitteln<br />

angestrichen. Wie in E • 2•f »chemischer <strong>Holz</strong>schutz«<br />

angegeben handelt es sich hierbei aber um einen reinen<br />

Oberflächenschutz. Um die Wirksamkeit zu gewährleisten ist<br />

insbesondere auch wegen der nachträglichen Rissbildung<br />

ein Nachbehandeln notwendig.<br />

• Spritzen, Tauchen, Fluten<br />

Diese Verfahren gehören wie das Streichen auch zu den<br />

Kurzzeitverfahren. Diese Verfahren sind in ihrer Wirkung<br />

besser und die Umweltbelastung geringer. Dafür ist der<br />

technische Aufwand aber sehr viel höher.<br />

• Trogtränkung<br />

Die Trogtränkung gehört zu den am häufigsten eingesetzten<br />

Verfahren. Hier steht technischer Aufwand und erzielte<br />

Wirkung bei Einhaltung der <strong>Holz</strong>schutzmittelanweisung in<br />

einem guten Verhältnis.<br />

Bei der Trogtränkung werden die Hölzer in sogenannte Tröge,<br />

die mit <strong>Holz</strong>schutzmittel gefüllt sind, getaucht und gegen<br />

ein Aufschwimmen gesichert. Dort verweilen sie über<br />

Stunden bis zu mehreren Tagen. Die Tränkzeit hängt von der<br />

<strong>Holz</strong>feuchte und der Konzentration der Schutzmittellösung<br />

ab. Das vielfach praktizierte »Kurztauchen« führt ggf. nicht<br />

zu einer ausreichenden Schutzwirkung.<br />

• Volltränkung (Vakuum-Druckverfahren, Abk. KDI)<br />

Die Hölzer werden in so genannte Imprägnierkessel gegeben,<br />

in denen Unter- oder Überdruck erzeugt wird, um die<br />

Luft aus dem <strong>Holz</strong> zu verdrängen, die ein Eindringen der<br />

Schutzmittel verhindert.<br />

Dieses »statische« Verfahren ist zur Tränkung von trockenen<br />

bis halbtrockenen (»tränkreifen«) Hölzern geeignet, d.h. solchen<br />

mit <strong>Holz</strong>feuchtigkeiten unterhalb des sog. Fasersättigungspunktes<br />

(≤ 30%).<br />

Bei allen Kesseldruckverfahren ist es äußerst wichtig, dass<br />

die Tränkparameter genau eingehalten werden: Nur so können<br />

die für einen optimalen Schutz erforderlichen Mindesteinbringmengen,<br />

Mindestlösungskonzentrationen und<br />

Mindesteindringtiefen erreicht werden!<br />

• Wechseltränkung (Henriksson – Verfahren)<br />

Die Wechseldrucktränkung hingegen ist ein »dynamisches<br />

Verfahren«. Dieses Verfahren wird bei saftfrischen Hölzern<br />

(mittlere <strong>Holz</strong>feuchte von etwa 80 bis 100%) angewandt. Vor<br />

allem geschälte Rundhölzer werden mit diesem Verfahren<br />

geschützt.<br />

<strong>Holz</strong>schutz<br />

Angabe bei »BAUTEILE« zum Erreichen der Gebrauchsklasse<br />

GK 0 gemäß DIN 68 800-1: 2011-10 (Verzicht auf den vorbeugenden<br />

chemischen <strong>Holz</strong>schutz) bitte die Hinweise im<br />

Teil »PLANUNG« E • 2 • g »<strong>Holz</strong>schutz – Gebrauchsklassen«<br />

sowie Abschnitt E • 2 »<strong>Holz</strong>schutz« beachten.<br />

<strong>Holz</strong>sortierung<br />

Die <strong>Holz</strong>sortierung ist eine eigene »Wissenschaft«. <strong>Holz</strong> wird<br />

nicht nach »Rezept« hergestellt, wie andere Baustoffe. Es ist<br />

ein Naturprodukt und kann nur mit Hilfe von Sortierungen<br />

klassifiziert werden. <strong>Holz</strong> als traditionsreiches Baumaterial ist<br />

aus seiner Geschichte heraus von der rein lokalen Vermarktung<br />

zu einer regionalen bis hin zu einer weltweiten Vermarktung<br />

gewechselt. Die »Handelsgebräuche« wurden zu-<br />

11 Quelle: u.a. Merkblatt vom Bund Deutscher Zimmermeister (heute <strong>Holz</strong>bau Deutschland) Ausgabe 02/2009<br />

12 Die DIN EN 13183-2 gibt längs zur Faser vor. Die meisten Gerätehersteller empfehlen jedoch quer zu Faser um den Fehler unterschiedlich feuchter<br />

Faserstränge zu vermeiden.<br />

13 Je breiter die Korrekturwertskala des Gerätes desto genauer das Messergebnis.<br />

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