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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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E • 2 Produkte zum Bauen • <strong>Holz</strong>schutz<br />

PLANUNG E • 2<br />

(BAuA, [28]) und schließt eine Bewertung der Wirksamkeit<br />

sowie der umwelt- und gesundheitsbezogenen Risiken bei<br />

bestimmungsgemäßem Gebrauch ein.<br />

Bei tragenden Konstruktionen ist nach MVV TB Teil A eine<br />

allgemeine bauaufsichtliche Zulassung erforderlich, solange<br />

eine Biozidzulassung nicht vorliegt.<br />

Für vorbeugend wirksame <strong>Holz</strong>schutzmittel mit bauaufsichtlichem<br />

Verwendbarkeitsnachweis (z.B. allgemeiner<br />

bauaufsichtlicher Zulassung ) werden nach DIN 68 800<br />

Teil 3 folgende Prüfprädikate vergeben, mit denen die betreffenden<br />

<strong>Holz</strong>schutzmittel zu kennzeichnen sind:<br />

Iv: Gegen Insekten vorbeugend wirksam.<br />

P: Gegen Pilze vorbeugend wirksam (Fäulnisschutz).<br />

W: Auch für <strong>Holz</strong>, das der Witterung ausgesetzt ist, jedoch<br />

nicht im ständigen Erdkontakt und nicht im ständigen Kontakt<br />

mit Wasser.<br />

E: Auch für <strong>Holz</strong> im ständigen Erdkontakt und im ständigen<br />

Kontakt mit Wasser.<br />

B: Gegen Verblauung an verarbeitetem <strong>Holz</strong>.<br />

Die Zuordnungen zu den Gebrauchsklassen sind in E • 2 • g<br />

dargestellt.<br />

Imprägnierfachbetriebe sind z.B. organisiert im Deutschen<br />

<strong>Holz</strong>schutzverband für großtechnische Imprägnierung e.V.<br />

(DHV) und in der Gütegemeinschaft Imprägnierte <strong>Holz</strong>bauelemente<br />

e.V. (GIH).<br />

☜ Hinweis: Behandeltes <strong>Holz</strong> ist als überwachungsbedürftiger<br />

Abfall anzusehen. Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetze<br />

fordern die Vermeidung belasteten Abfalls. Für den unnötiger<br />

Einsatz von chemischen <strong>Holz</strong>schutzmitteln gilt damit<br />

ein Verbot (Ordnungswidrigkeit).<br />

Nachbehandlung<br />

DIN 68 800 stellt im Teil 3 unter Abschn. 5.9 detailliert dar, in<br />

welcher Form Nachbehandlungen erforderlich sind. Dies betrifft<br />

z.B. den Zuschnitt, die Bearbeitung und die <strong>Holz</strong>trocknung<br />

nach etwaigen <strong>Holz</strong>schutzbehandlungen.<br />

Die Nachbehandlung erfolgt in der Regel durch Oberflächenverfahren<br />

nach Herstellerangabe (z.B. mehrfach streichen).<br />

Die verwendeten Produkte müssen mit dem Produkt,<br />

mit denen das <strong>Holz</strong> behandelt wurde, verträglich sein.<br />

Für eine Nachbehandlung von Hölzern, die der Witterung<br />

ausgesetzt sind, müssen fixierende Schutzmittel eingesetzt<br />

werden. Bis zum Abschluss der Fixierung ist eine Auswaschbeanspruchung<br />

zu verhindern.<br />

Bescheinigung und Kennzeichnung<br />

Für mit <strong>Holz</strong>schutzmitteln behandelte Hölzer muss der Anwender<br />

des <strong>Holz</strong>schutzmittels in zugehörigen Begleitpapieren<br />

folgendes angeben:<br />

• Bezug auf die vorliegende Norm und Angabe, ob die<br />

Erfüllung der Anforderungen für tragende oder für nicht<br />

tragende <strong>Holz</strong>bauteile erfolgte;<br />

• angewendetes <strong>Holz</strong>schutzmittel mit Verwendbarkeitsnachweis;<br />

• berücksichtigte Gebrauchsklasse (Schutzziel);<br />

• Eindringtiefeklasse entsprechend NP 1 bis NP 6;<br />

• erzielte Einbringmenge bzw. Aufbringmenge;<br />

Tabelle 168: Eindringtiefeklassen DIN EN 351-1<br />

(NP = Neue Penetrationsklasse)<br />

a<br />

b<br />

Gilt nur für Rundholz schwer tränkbarer <strong>Holz</strong>arten.<br />

Erfahrungsgemäß bei Fichte nur mit speziellen Verfahren erreichbar.<br />

Tabelle 169: Eindringtiefeanforderungen<br />

Gebrauchsklasse<br />

Schnittholz<br />

schwer tränkbar,<br />

z.B. Fichte,<br />

Tanne,<br />

Lärche, Douglasie<br />

gut tränkbar,<br />

z.B. Kiefer<br />

• Name und Ort des ausführenden Betriebes, ggf. verschlüsselt;<br />

• Chargen-Nr. und Jahr der Behandlung;<br />

• Information, ob Trockenrisse nachzubehandeln sind.<br />

Die Angaben sind nicht erforderlich bei vorbeugend geschützten<br />

<strong>Holz</strong>- und <strong>Holz</strong>werkstoffprodukten mit CE-Kennzeichnung.<br />

Eindringtiefeklasse<br />

Eindringtiefeanforderungen<br />

NP 1<br />

Keine<br />

NP 2<br />

Mindestens 3 mm seitlich im Splintholz<br />

NP 3<br />

Mindestens 6 mm seitlich im Splintholz<br />

NP 4 a<br />

Mindestens 25 mm an den Seitenflächen<br />

NP 5 b<br />

Gesamtes Splintholz<br />

NP 6 b Gesamtes Splintholz und mindestens 6<br />

mm im freiliegenden Kernholz<br />

Einbringverfahren<br />

GK 0 – –<br />

GK 1<br />

GK 2<br />

NP 1<br />

freigestellt<br />

GK 3.1<br />

NP 3 a<br />

bevorzugt Druckverfahren<br />

NP 5<br />

GK 3.2<br />

GK 4<br />

GK 5<br />

NP 6 a<br />

Druckverfahren<br />

a<br />

Es ist ein bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis erforderlich.<br />

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