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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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C • 2 Details • Fenster<br />

C<br />

Details<br />

2 Fenster<br />

PLANUNG C • 2<br />

a<br />

Außenfensterbänke<br />

Von großer Bedeutung für die Dauerhaftigkeit einer <strong>Holz</strong>bau-Rohbaukonstruktion<br />

ist die korrekte Ausführung der<br />

Außenfensterbänke. Die Brüstungen von Fenstern bedürfen<br />

einer sorgfältigen Ausführung. Leider zeigen Negativbeispiele,<br />

dass eine nicht fachgerechte Ausführung die <strong>Holz</strong>konstruktion<br />

durch eindringendes Niederschlagswasser<br />

schädigen kann. Ursache ist, dass Abdichtungen unvollständig<br />

oder ungeeignet sind bzw. mangelhaft verarbeitet wurden.<br />

Scheinbar ist vielen Verarbeitern die Relevanz dieses<br />

Anschlusses für den Feuchteschutz nicht hinreichend bewusst.<br />

☜ Winddruck führt zum Eintreiben von Niederschlagswasser<br />

auch bei geneigten Fensterbänken.<br />

Abb. 38: »Gewerkeloch« 1 an der unteren Fensterecke. Der Anschluss<br />

ist undicht, das Endprofil ist falsch 2, die Dehnung der<br />

Fensterbank 3 wurde nicht berücksichtigt, Wasser dringt ein!<br />

Unabhängig vom seitlichen Anschluss sind bei Fensterbänken<br />

folgende Punkte zu beachten (Quelle: -38-):<br />

• Neigung nach außen mindestens 5° bzw. 8% (8% =<br />

0,8 cm Gefälle auf 10 cm)<br />

• Überstand der Abtropfkante über die Vorderkante der<br />

fertigen Fassade ca. 30-40 mm, mind. 20 mm nach DIN<br />

18 339 »Klempnerarbeiten«.<br />

• Geeignete seitliche Endstücke oder Aufkantungen.<br />

• Wannenförmige Ausbildung der Abdichtung.<br />

• Zusätzliche Halterungen bei einer Ausladung > 150 mm.<br />

• Entdröhnungsband bei Metallfensterbänken empfohlen.<br />

Literaturhinweise<br />

-38- »Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von<br />

Fenstern und Haustüren«, Hrsg. RAL-Gütegemeinschaft<br />

Fenster und Haustüren e. V.<br />

Es gibt drei Hauptursachen für eindringendes Wasser, in<br />

Abb. 38 sind gleich alle zu erkennen:<br />

1. Das »Gewerkeloch« – der geometrische Rest, der von keinem<br />

Gewerk erfasst wird.<br />

2. Ungeeignetes Endprofil.<br />

3. Dehnung der Fensterbank und folgende Zerstörung des<br />

seitlichen Anschlusses, insbes. beim WDVS.<br />

Abb. 39: Schadensbild bei nicht fachgerechter Ausbildung einer<br />

äußeren Fensterbrüstung. Eindringendes Wasser führt zu Feuchteschäden<br />

an Fenster und Tragkonstruktion.<br />

Seitlicher Anschluss<br />

Für jeden Fassadentyp, ob vorgehängte hinterlüftete Fassade<br />

(VHF), Verblendmauerwerk (VMW) oder Wärmedämm-<br />

Verbundsystem (WDVS) ist der konstruktiv passende Fensterbankanschluss<br />

zu realisieren. Besonders die seitlichen<br />

Endstücke unterscheiden sich (Abb. 40 und Abb. 41).<br />

Bei Metallen ist die Längenausdehnung beträchtlich (Tab.<br />

76). Dieses Problem nimmt bei großen Gesamtlängen zu. So<br />

werden Dehnungsstücke bei Längen ab 3,0 Meter verlangt (-<br />

38-). Bei dunklen Farben könnten geringere Abstände anzuraten<br />

sein.<br />

Tabelle 76: Längendehnung für Metall a pro Seite Δb<br />

Temperaturbereich [°C] -20/+40 -20/+80<br />

Oberfläche hell dunkel<br />

Werkstoff<br />

b<br />

α T<br />

mm/m<br />

Aluminium; Zinkblech 24; 26 1,0 1,6; 1,7<br />

Edelstahl; Kupfer 16; 17 0,6; 0,7 1,1<br />

Titanzinkblech 22 0,9 1,5<br />

a Gilt unter der Annahme, dass 2/3 der Längenänderung auf jede der<br />

Fugen wirkt.<br />

b linearer Wärmeausdehnungskoeffizient α T [10 -6 * K -1 ]<br />

System-Fensterbänke für WDVS haben Bordprofile mit Dehnungskeder,<br />

die starr dichtend zum Putz eingebunden sind.<br />

Die Fensterbank dazwischen kann sich frei ausdehnen. Abb.<br />

40 zeigt zwei verschiedene Bauarten.<br />

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