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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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Glossar<br />

Dies setzt im nächsten Schritt voraus, dass die Annahmen<br />

korrekt auf das zu erstellende Gebäude bezogen werden.<br />

Hier liegt eine wesentliche Aufgabe des Tragwerksplaners.<br />

Die Beanspruchung eines Bauwerkes wird in der Normen<br />

DIN EN 1991 (Eurocode EC 1). Dabei geht es insbesondere<br />

um die Kombination der verschiedenen Einwirkungen (Lasten).<br />

Siehe auch Kombinationsbeiwerte .<br />

Bekleidung<br />

Schicht eines mehrlagigen Bauteils, die die Konstruktion abschließt.<br />

Der Abschluss kann zur Raumseite, zur Außenseite<br />

oder zu einem Luftraum sein. Beispiele sind Fassadenbekleidungen<br />

oder auch Innenbekleidungen bei Wänden, Decken<br />

und Dächern. Die Innenbekleidungen bleiben in ihrer Art<br />

zum Raum sichtbar. Es sind Anforderungen an die Ebenheit<br />

sowie an die Raumgestaltung zu berücksichtigen.<br />

Beplankungen<br />

sind Bauteilschichten, die im Sinne des Tragwerkwerksnachweises<br />

statisch nachgewiesen werden. Auch bezeichnet als<br />

tragende und/oder aussteifende Beplankungen.<br />

Im Wandbereich werden Beplankungen meistens aus OSB-<br />

Platten hergestellt. Sinnvollerweise sollten diese Beplankungen<br />

auf der Innenseite des Rahmenwerks angeordnet werden.<br />

Es hat sich bewährt diese Beplankung als Dampfbremse<br />

und Luftdichtung auszubilden. Werden statt OSB-Platten<br />

Sperrholz (F•1•c) oder Spanplatten (F•1•d) angewendet,<br />

ist eine zusätzliche Dampfbremse mit einem s d -Wert ≥ 2,0 m<br />

oder einer extrem diffusionsoffenen äußeren wasserableitender<br />

Schicht erforderlich (s d -Wert ≤ 0,05 m) erforderlich.<br />

Beschichtungen<br />

von <strong>Holz</strong>oberflächen im Außenbereich werden in verschiedenen<br />

Abschnitten der Konstruktionshilfen erläutert:<br />

• »PLANUNG« D • 1• f »Beschichtung von <strong>Holz</strong>fassaden«.<br />

• »PRODUKTE« »Abschnitt J • 1 »Beschichtungen für<br />

Außenbekleidungen«.<br />

• Außerdem bitte [3] beachten »Anstriche für <strong>Holz</strong> und<br />

<strong>Holz</strong>werkstoffe im Außenbereich«.<br />

Biegesteifigkeit<br />

ist ein Vergleichswert um Balken bezüglich der Tragfähigkeit<br />

als Biegeträger zu vergleichen. Es ist ein materialspezifischer<br />

Wert, der durch die Multiplikation von Elastizitätsmodul ×<br />

Trägheitsmoment entsteht – E 0, mean ×I y in N × mm 2 ×10 9<br />

bzw. kN × m 2 .<br />

Dazu werden in G • 0 • c die Werte für übliche Vollholzquerschnitte,<br />

Brettschichtholz und Furnierschichtholz angegeben.<br />

Diese lassen sich dann mit anderen Materialien und<br />

Querschnitten direkt vergleichen.<br />

Beispiel:<br />

In der Statik wird ein Vollholzquerschnitt C24 10/30 cm ausgewiesen.<br />

Die Biegesteifigkeit beträgt 2475 kN × m 2 .<br />

• Aufgrund der Beschaffung/Verformung soll BS-<strong>Holz</strong><br />

gewählt werden. Hier wäre ausreichend z.B.:<br />

- GL24h 12/28 cm, Biegesteifigkeit 2524 kN × m 2<br />

Die Biegesteifigkeit ist lediglich als überschlägiger Vergleichswert<br />

geeignet und dient bestenfalls kalkulatorischen<br />

Abschätzung. Der Tragwerksplaner muss den neu gewählten<br />

Querschnitt seinerseits überprüfen. Gerade beim Stegträger<br />

können sich bei der Bemessung erhebliche Abweichungen<br />

aufgrund der besonderen Querschnittsgeometrie<br />

ergeben.<br />

Bindemittel<br />

sind meistens Kunstharze und sorgen dafür, dass ein geschlossener<br />

Film erzeugt wird. Bei wasserverdünnbaren Beschichtungssystemen<br />

sind dies zumeist Alkydharze (bessere<br />

Haftung) und/oder Acrylharze (diffusionsoffener). Der<br />

Glanzgrad wird durch das Bindemittel bestimmt.<br />

Biozide<br />

Biozidprodukte sind Produkte, die durch ihre chemischen<br />

oder biologischen Eigenschaften gegen Schadorganismen<br />

wirken oder durch Schadorganismen verursachte Schädigungen<br />

verhindern. Auf der Internetseite des BAuA „Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin heißt es:<br />

„Als Mittel zur Bekämpfung unterschiedlicher Organismen<br />

sind Biozidprodukte potenziell auch gefährlich für Menschen,<br />

Tiere und die Umwelt und müssen dementsprechend<br />

mit der gebotenen Vorsicht gehandhabt werden. Um die<br />

notwendige Sicherheit für Verbraucher, Beschäftigte und<br />

die Umwelt zu erreichen und gleichermaßen die erforderliche<br />

Wirksamkeit der entsprechenden Produkte gewährleisten<br />

zu können, dürfen grundsätzlich nur nach behördlicher<br />

Prüfung zugelassene Biozidprodukte verwendet werden.<br />

Die deutsche Zulassungsstelle für Biozide ist die Bundesstelle<br />

für Chemikalien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und<br />

Arbeitsmedizin (BAuA).“ Weiter wird auf den Sinn von alternativen<br />

Methoden aufmerksam gemacht:<br />

„Biozidfreie Methoden und Minimierungsmöglichkeiten<br />

aufgrund der spezifischen Eigenschaften von Biozidprodukten<br />

birgt die Verwendung von diesen auch mögliche Risiken<br />

für Mensch und Umwelt. Daher sollte die Verwendung von<br />

Bioziden auf ein notwendiges Maß minimiert werden. Dies<br />

kann dadurch geschehen:<br />

• dass man in Bereichen auf Biozide verzichtet, in denen<br />

keine Notwendigkeit hierzu besteht (...),<br />

• dass man durch geeignete vorbeugende Maßnahmen<br />

einen Befall durch Schädlinge verhindert und somit den<br />

Einsatz von Bioziden unnötig macht,<br />

• dass man auf biozidfreie Alternativen zurückgreift.<br />

»Blower-Door«-Prüfung 3<br />

siehe Luftdurchlässigkeitsprüfung .<br />

Bläuepilze<br />

gehören zu den holzverfärbenden Pilzen und treten nur in<br />

Verbindung mit zu hohem Feuchtegehalt im <strong>Holz</strong> auf. Der<br />

Befall kann im Rundholz, im Schnittholz und im eingebauten<br />

2 charakteristisch = bezeichnend, kennzeichnend.<br />

3 »Blower-Door« ist die Markenbezeichnung für ein Prüfgerät.<br />

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