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Holz-Tusche | KonstruktionsHilfen 2023

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Glossar<br />

Hygroskopisch<br />

ist die Eigenschaft bestimmter Baustoffe, Feuchtigkeit aufzunehmen<br />

und abzugeben. Hygroskopische Stoffe sind<br />

demnach solche, die aus Gasen Wasser aufnehmen. [14]<br />

Beispiel <strong>Holz</strong>: Befindet sich <strong>Holz</strong> im Zustand der Gleichgewichtsfeuchte<br />

, reichert es sich bei steigender Luftfeuchte <br />

weiter mit Wasser an – die <strong>Holz</strong>feuchte steigt.<br />

Weitere hygroskopische Stoffe sind Salze aber auch Baustoffe<br />

wie Gips und Lehm. Gerade <strong>Holz</strong>, Gips und Lehm verbessern<br />

aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaft das Wohnklima<br />

maßgeblich.<br />

I<br />

Imprägnierung<br />

bezeichnet allgemein das Durchtränken eines kapillarporigen<br />

festen Stoffes mit einer Flüssigkeit. Es soll eine Schutzfunktion<br />

gegen physikalisch, chemisch oder biologisch<br />

schädliche Einflüsse erzielt werden.<br />

Der Begriff »Imprägnierung« kann keine Gewähr für eine<br />

Wirkung sicherstellen. Bei <strong>Holz</strong>schutzbehandlung muss der<br />

Imprägnierbetrieb muss Angaben zur Bescheinigung der<br />

durchgeführten Maßnahme in den Begleitpapieren machen.<br />

Nähere Erläuterungen zum vorbeugenden chemischen<br />

<strong>Holz</strong>schutz ist E • 2 • h zu entnehmen.<br />

Infiltration<br />

ist ein Begriff aus dem Zusammenhang der Luftdichtheit<br />

von Gebäuden. Die Infiltration ist der Lufteintritt in das Gebäude<br />

bei Luftunterdruck. Die Exfiltration ist der Luftaustritt<br />

aus dem Gebäude bei Luftüberdruck. Vereinfachend werden<br />

beide Begriffe zu dem Begriff »Infiltration« zusammengefasst.<br />

Der Grad der Infiltration wird mit der Luftdurchlässigkeitsprüfung<br />

gemessen. Es werden verschiedene Arten von Infiltrationen<br />

unterschieden, siehe dazu »PLANUNG« B • 6 • b<br />

»Undichtheit von Werkstoffen«.<br />

<strong>Holz</strong> zerstörende Insekten<br />

sind <strong>Holz</strong>schädlinge 14 im Sinne der DIN 68 800 »<strong>Holz</strong>schutz«.<br />

Sie treten in Deutschland überwiegend als Käfer auf, deren<br />

Larven sich im <strong>Holz</strong> entwickeln und dieses durch ihre Fraßgänge<br />

zerstören. Termiten sind in Deutschland ohne Bedeutung.<br />

Von Bedeutung als <strong>Holz</strong>zerstörer an verbautem <strong>Holz</strong><br />

sind ausschließlich so genannte Trockenholzinsekten, wobei<br />

das Feuchtebedürfnis der einzelnen Arten sehr unterschiedlich<br />

ist.<br />

Frischholzinsekten befallen ausschließlich frisches <strong>Holz</strong>. Da<br />

einige ihre Entwicklung in trockenem <strong>Holz</strong> vollenden, besteht<br />

die Gefahr von Folgeschäden, es tritt jedoch kein Neubefall<br />

ein.<br />

In Räumen mit üblichem Wohnklima ist nur für das Splintholz<br />

von stärkereichen Laubhölzern (z.B. Abachi, Limba, Eichensplintholz)<br />

eine Gefahr von Schäden durch Lyctusbefall<br />

(Splintholzkäfer, s.u.) gegeben. (Quelle: [54] Teil 1)<br />

Unterschieden werden als <strong>Holz</strong> zerstörende Insekten:<br />

• Hautflügler wie die <strong>Holz</strong>wespe<br />

• Termiten<br />

• Schmetterlinge<br />

• Käfer wie:<br />

- Gewöhnlicher Nagekäfer, Möbelkäfer<br />

- Brauner Splintholzkäfer<br />

- Bunter/Gescheckter Nagekäfer »Totenuhr«<br />

- Hausbockkäfer, Balkenbock<br />

- Scheibenbock<br />

Eine <strong>Holz</strong>konstruktion gilt bezüglich eines Insektenbefalls<br />

kontrollierbar, wenn die betreffenden Bauteile ohne bauliche<br />

Veränderungen (z.B. Entfernen von Bekleidungen und<br />

dergleichen) einsehbar sind und auf das Vorkommen von Insekten<br />

überprüft werden können. Ein Dachraum gilt als frei<br />

begehbar, wenn an der höchsten Stelle des Raumes eine<br />

Höhe von 2,0 Metern erreicht wird.<br />

Isocyanate<br />

werden als Klebstoffe verwendet, genauer als polymeres<br />

Diphenylmethandisocyanat (PMDI). Es handelt sich um eine<br />

Zweikomponentenklebstoff, wobei neben dem Isocyanat<br />

die Cellulose des <strong>Holz</strong>es selbst die zweite Komponente darstellt.<br />

Es ist eine sehr feste Klebverbindung. Es handelt sich<br />

hier nicht um eine klassische „Verleimung“ sondern vielmehr<br />

um eine echte chemische Reaktion. Polyurethan (PU,<br />

PUR) basiert ebenfalls auf Isocyanate und wird als Dämmstoff<br />

verwendet.<br />

Anmerkung: Die technischen Vorteile des Klebstoffes sind<br />

unbestritten. Allerdings ist die Prozesskette bei der Herstellung<br />

und Verarbeitung des Klebstoffes problematisch (vgl.<br />

Einstufung GHS-Gefahrstoffkennzeichnung).<br />

K<br />

Kantenausführung bei Plattenwerkstoffen<br />

Stumpfe Kanten sind bei vielen Anwendungen ausreichend.<br />

Zur Aufnahme von Plattendehnungen aufgrund von Feuchte<br />

(insbesondere bei <strong>Holz</strong>werkstoffen) kann eine Verarbeitung<br />

mit Fuge notwendig sein (siehe z. B. Herstellerangaben).<br />

Die Nut-Feder-Ausführung dient zum Herstellen einer formschlüssigen<br />

Oberfläche. Es ist eine reine konstruktive Verbindung,<br />

statische Lasten können nicht übertragen werden. Zu<br />

beachten ist bei Nut-Feder-Verbindung der Unterschied<br />

zwischen Deckmaß und Abrechnungsmaß.<br />

Kernholz<br />

innere Zone des <strong>Holz</strong>es, die im stehenden Baum aufgehört<br />

hat, lebende Zellen zu enthalten oder Saft zu führen. Kernholz<br />

ist häufig dunkler als Splintholz, aber nicht immer deutlich<br />

vom Splintholz unterscheidbar (DIN EN 844-7:1997).<br />

Farbkernhölzer besitzen ein unterschiedlich intensiv gefärbtes<br />

Kernholz, das eine gegenüber dem äußeren Splint höhere<br />

Dauerhaftigkeit aufweist.<br />

14 Literatur: Kempe, Klaus – »Dokumentation <strong>Holz</strong>schädlinge« – Verlag Bauwesen<br />

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