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Achtung! Staatsgrenze Pozor! Dr`avna meja - Hauptschule Gamlitz

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Männerarbeit mußte ich als zwölfjähriger Junge selbst<br />

verrichten. Damals war Krieg. Manchmal bekamen wir<br />

Hilfe, meistens aber blieben wir mit der Arbeit allein. Als<br />

meine Schwestern heirateten, waren meine Mutter, meine<br />

jüngste Schwester und ich ganz allein. Irgendwie haben wir<br />

uns durchgerungen. Ich kann nicht sagen, daß es uns<br />

schlecht gegangen ist. Es war eben Krieg. Wir bekamen<br />

Lebensmittelkarten, und auch zuhause haben wir einiges<br />

erwirtschaftet. So war es in Hinsicht auf das Überleben<br />

nicht schlimm, schwerer war das Alleinsein. Wünsche hätte<br />

es schon gegeben, aber zu verwirklichen waren sie nicht,<br />

denn es fehlte an Geld. An Mechanisierung gab es<br />

daheim nur ein altes Fahrrad. Ich hatte damals nur einen<br />

großen Wunsch: Hätte ich damals ein gutes Fahrrad<br />

bekommen, wäre ich glücklich gewesen. An die Eltern<br />

habe ich nur gute Erinnerungen, beide waren gut zu uns,<br />

sie hatten uns Kinder lieb, und wir haben sie geachtet.<br />

Die Eltern waren vorsorglich und brav. Der Vater war<br />

gleichzeitig streng, aber gut. In Altjugoslawien war er<br />

dreimal Bürgermeister und bekam vom Königtum die<br />

höchste Auszeichnung, den Orden des hl. Sava. In<br />

unserem Haus verkehrten hohe Gäste bis zu Ministern<br />

hinauf. Ich kann mich gut an das Jahr 1938 erinnern.<br />

Damals gab es in Sve~ina die Firmung. Ich bekam von<br />

meinem Paten eine silberne Uhr, was für mich von großer<br />

Bedeutung war. Oftmals besuchten uns auch unsere Onkel.<br />

Spielzeug hatten wir keines. Erst als wir zur Schule<br />

kamen, haben wir aus Zwirnspulen verschiedene<br />

Spielsachen angefertigt. Auch Schleudern konnten wir<br />

basteln. Der Mutter haben wir nie widersprochen, sie war<br />

strenger als der Vater. Der Vater hatte jedoch eine<br />

kräftigere Stimme, so wagten wir es nicht, gegen ihn<br />

aufzutreten. Wenn ich in Not war, konnte ich mich<br />

keinem mitteilen. Niemand war mir so nahe. Geschah<br />

etwas, was wirklich weh tat, dann mußte man eben darauf<br />

vergessen und schön still sein. Freunde hat es in meinem<br />

Leben viele gegeben. Einige Freundschaften haben sich bis<br />

heute erhalten.

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