Achtung! Staatsgrenze Pozor! Dr`avna meja - Hauptschule Gamlitz
Achtung! Staatsgrenze Pozor! Dr`avna meja - Hauptschule Gamlitz
Achtung! Staatsgrenze Pozor! Dr`avna meja - Hauptschule Gamlitz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unmittelbar nach dem Krieg arbeitete ich noch im<br />
Geschäft in Österreich. Es kamen die Bulgaren. Mich<br />
machte eine Bekannte aufmerksam, ich solle gut<br />
abschließen, da die Bulgaren alles ausrauben. Aber ich<br />
durfte nicht abschließen. Im Haus suchten sie mitnehmbare<br />
Sachen. Sie gingen in das Zimmer meiner Chefin und<br />
wollten das Bett und einen Kasten mitnehmen. Ich bat sie,<br />
diese Dinge hierzulassen, weil das meine Sachen seien. Ich<br />
sagte, die Chefin gäbe alles mir, da sie nicht verheiratet<br />
sei. Sie haben darauf nichts mitgenommen, alles ließen sie<br />
hier. Darauf gingen sie auf den Dachboden. Dort hatte<br />
ich eine schöne Schachtel, die zwischen der Wäsche<br />
versteckt war. Damals war ich gerade in anderen<br />
Umständen. Sie ließen mich in Ruhe, einer von ihnen ließ<br />
aber meine Schachtel mitgehen. Ich wurde also bestohlen,<br />
aber die Chefin kaufte mir eine neue Schachtel. In das<br />
Geschäft kamen auch zwei serbische Offiziere. Ich saß in<br />
der Küche. Zwei kamen noch hinzu und wollten mich<br />
mitnehmen. Ich sagte, ich könne nicht, da ich schwanger<br />
sei und entbinden werde. Darauf haben sie mich in Ruhe<br />
gelassen. Sie wollten wissen, wer der Vater sei und ich<br />
erzählte ihnen, er sei Slowene und befinde sich an der<br />
russischen Front. Einer sagte mir, ich soll mir Schuhe<br />
holen. Ich ging ins Zimmer, zwei mir nach. In der<br />
Kredenz fingen sie an, etwas zu suchen, ich aber bin<br />
heimlich zu den Nachbarn geflüchtet. Dort blieb ich zwei<br />
Stunden. Ich dachte, sie wären schon gegangen und setzte<br />
mich vor das Haus. Da fuhr ein Auto vorbei und zwei<br />
Soldaten sprangen heraus. Ich flüchtete um die Hausecke,<br />
und so konnten sie mich nicht erwischen. An diesem Tag<br />
hat ein Slowene einen Bulgaren im Geschäft erschossen.<br />
Er war aus Kungota. Ich sah mir das nicht an, weil man<br />
mich wegen meiner Schwangerschaft nicht zusehen ließ.<br />
Dann kamen die Bulgaren und verlangten die Auslieferung<br />
von zehn Leuten, um sie zu erschießen. So, wie es bei<br />
ihnen die Deutschen getan hatten. Für einen Deutschen<br />
wurden einst zwei Bulgaren erschossen. Alle, die hier