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Festschrift für Fritz W. Scharpf - MPIfG

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224 III · Die Handlungsfähigkeit der Demokratie<br />

Übersicht 3 Strategien der Regierungen in der Politikverflechtung<br />

Definition der ªpolicy©<br />

– Fokussierung<br />

auf Verteilungsaspekte<br />

– Paketlösungen<br />

Gestaltung von Verfahren/<br />

Interaktionsstrukturen<br />

– Sequenzialisierung<br />

– Segmentierung<br />

– Bilateralisierung<br />

– negative Koordination<br />

– Spezialisierung<br />

– Strukturerhaltung<br />

– Gleichbehandlung<br />

– Eingriffsverzicht<br />

Veränderung des institutionellen Kontexts<br />

– »level shifting«<br />

– Parallelinstitutionen<br />

– »opting-out«, Flexibilisierung<br />

– Informalisierung, Netzwerke<br />

Entscheidungsfähigkeit<br />

Innovation Interessenberücksichtigung<br />

»Opting-out«-Klauseln und Flexibilitätsregeln schließen einzelne Akteure,<br />

Gruppen oder Gebiete aus, allerdings auf freiwilliger Basis. Informale Netzwerke<br />

schließlich schotten die Verhandlungen gegen externe Kontrollen ab.<br />

Alle genannten Strategien tragen dazu bei, das Verhandlungsdilemma zu<br />

überwinden. Nicht alle führen zu einer besonders innovativen Politik oder<br />

zu problemlösenden Entscheidungen und die meisten sind im Hinblick auf<br />

die Interessenberücksichtigung nicht optimal, teilweise führen sie sogar zu<br />

gravierenden Beschränkungen. Allerdings gibt es auch keinen Grund zu der<br />

Annahme, dass Verhandlungen im Vergleich zu Mehrheitsentscheidungen<br />

oder zu Entscheidungen eines wohl wollenden Diktators schlechtere Ergebnisse<br />

produzieren. Dies könnte der Fall sein, wenn externe Vetospieler wie<br />

kontrollierende Parlamente die verhandelnden Regierungen zu Strategien<br />

veranlassen, die eher schlechte Lösungen wie konfliktminimierende Kompromisse<br />

oder Einigungen zu Lasten unbeteiligter Minderheiten verursachen.<br />

Auch dies ist aber keine zwingende Konsequenz der Verbindung zwischen<br />

Verhandlungen und parlamentarischer Demokratie, weil Parlamentarier diese<br />

negativen Folgen berücksichtigen und darauf ihre Strategien einstellen.<br />

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