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Moderne Autonomiesysteme - Gesellschaft für bedrohte Völker

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<strong>Moderne</strong> <strong>Autonomiesysteme</strong><br />

der Auffassung, dass ökonomische Vorteile auch<br />

in diesem Fall aufrecht erhalten und die politische<br />

Ungleichbehandlung beendet werden könnte, auch<br />

wenn das spanische Erbe in gewissem Ausmaß aufs<br />

Spiel gesetzt würde. Die Be<strong>für</strong>worter des Status quo<br />

argumentieren, dass dank dieses Status die Erhaltung<br />

der kulturellen Eigenart und der wirtschaftlichen<br />

Vorteile gewährleistet sei. Dennoch wollen auch diese<br />

Kräfte die Autonomie Puerto Ricos weiter ausbauen.<br />

Vermutlich könnte auch bei einer Aufnahme<br />

Puerto Ricos in die USA als 51. Bundesstaat der<br />

spanische Charakter der Insel erhalten bleiben.<br />

Der wirtschaftliche Nachteil des Verlustes<br />

verschiedenster Steuerbefreiungsregelungen müsste<br />

dann durch zusätzliche finanzielle Transfers der US-<br />

Bundesregierung ausgeglichen werden, auf die Puerto<br />

Rico auch als Bundesstaat Anrecht hätte.<br />

Quellen<br />

CIA World Factbook: Puerto Rico at<br />

http://www.odci.gov/cia/publications/factbook/rq.html<br />

International Committee of Lawyers for Tibet, Forms of<br />

Autonomy, New York, Juni 1999, S. 385-399<br />

Ruth Lapidoth, Autonomy – Flexible solutions for ethnic<br />

conflicts, Washington, 1997<br />

Natan Lerner, Puerto Rico: Autonomy, Statehood,<br />

Independence?, in Yoram Dinstein, Models of<br />

Autonomy, Tel Aviv 1981, S. 125-134<br />

http://www.gobierno.pr: Offizielle Website der<br />

Regierung von Puerto Rico<br />

http://www.fortaleza.gobierno.pr: Offizielle Website<br />

des Gouverneurs von Puerto Rico<br />

http://www.camaraderepresentantes.pr: Offizielle<br />

Website des Parlaments von Puerto Rico<br />

Die Puertoricaner haben jedenfalls in Wahlen und<br />

Abstimmungen immer wieder bewiesen, dass sie<br />

an einer engen Beziehung mit den USA festhalten<br />

wollen. Die Tendenz zeigt in Richtung Ausbau des<br />

Commonwealth-Status (hier subsummiert unter<br />

Autonomie) bei demokratischer Gleichberechtigung.<br />

Zwei Grundfragen werden auch in Zukunft<br />

aktuell bleiben: die Puertoricaner wollen die US-<br />

Staatsbürgerschaft nicht aufgeben und sind sich der<br />

wirtschaftlichen Vorteile der Assoziation mit den USA<br />

voll bewusst. Die Unabhängigkeit hat somit auch<br />

zukünftig die geringsten Chancen. Die USA scheinen<br />

sich ihrerseits an den alten, jedoch hier umgekehrten<br />

Grundsatz aus der britischen Kolonialzeit zu halten:<br />

„No representation without taxation“. Die vierte<br />

Möglichkeit, nämlich jene einer voll ausgebildeten<br />

Territorialautonomie, die regionale Steuerhoheit,<br />

politische Gleichberechtigung auf Bundesebene und<br />

gewisse außenpolitische Befugnisse einschließt und in<br />

anderen Staaten mit Erfolg praktiziert wird, scheint in<br />

Puerto Rico gar nicht ins Spiel gebracht zu werden.<br />

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