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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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einem Erfolg zusammenwirken müssen, <strong>das</strong>s ein Übergreifen<br />

<strong>der</strong> Epidemien auf den Angreifer nicht mit Sicherheit verhütet<br />

werden könne <strong>und</strong> <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Bakterienkrieg als zu unsicher in<br />

seiner Wirkung besser zu unterlassen sei.“<br />

Ochsner war mit dieser Antwort nicht zufrieden <strong>und</strong> wandte<br />

sich erneut an die Sanitätsinspektion: Auch wenn es nicht<br />

möglich sei, Epidemien willkürlich auszulösen, liege die<br />

Bedeutung des bakteriologischen Krieges doch in seiner<br />

großen psychologischen Wirkung. Deshalb sei es notwendig,<br />

nicht nur die Abwehr <strong>der</strong>artiger feindlicher Maßnahmen<br />

eingehend erforschen <strong>und</strong> vorbereiten zu lassen, „son<strong>der</strong>n<br />

darüber hinaus alle Vorbereitungen zu treffen, um gegebenenfalls<br />

<strong>der</strong>artige Angriffe entsprechend erwi<strong>der</strong>n zu können.<br />

Dazu erscheinen vor allem Maßnahmen nötig, die es ermöglichen,<br />

notfalls rasch die erfor<strong>der</strong>lichen großen Mengen an<br />

geeigneten Bakterienkulturen verfügbar zu haben, die<br />

Möglichkeiten ihrer Anwendung <strong>und</strong> des Schutzes <strong>der</strong><br />

eigenen Bevölkerung zu erforschen <strong>und</strong> vorzubereiten. Da<br />

diese Möglichkeiten nach den Ausführungen <strong>der</strong> Fachleute<br />

zurzeit noch wenig geklärt sind, so müssten praktische<br />

Versuche, vielleicht mit Tieren gemacht werden.“<br />

Als die Sanitätsinspektion nicht gleich reagierte, meldete sich<br />

Ochsner erneut <strong>und</strong> schlug vor, wenigstens bei <strong>der</strong> Bekämpfung<br />

von Bunkeranlagen die Verwendung von Krankheitserregern<br />

beson<strong>der</strong>s im Auge zu behalten. Vielleicht böte sich<br />

die Möglichkeit, „durch Aussetzen infizierter Ratten o<strong>der</strong><br />

sonstiger Bakterienträger in den Werken Krankheiten<br />

auszulösen, die die Besatzung erschüttern <strong>und</strong> ihre Wi<strong>der</strong>standskraft<br />

brechen“. Die Mediziner ließen sich jedoch nicht<br />

aus <strong>der</strong> Ruhe bringen. Erst ein halbes Jahr später antwortete<br />

<strong>der</strong> Stabschef <strong>der</strong> Heeres-Sanitätsinspektion, „die Frage <strong>der</strong><br />

Abwehr feindlicher Maßnahmen wird hier laufend bearbeitet.<br />

Ebenso sind bereits Versuche in die Wege geleitet worden<br />

über die Möglichkeit,Tiere durch Bakterien mit Abblas- o<strong>der</strong><br />

Versprühverfahren zu infizieren“. Das war aber eine mehr<br />

zur Beruhigung von General Ochsner gedachte Information,<br />

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