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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Todesfolge erfolgte die Infektion vermutlich durch Briefe, die<br />

im Postsystem indirekt, d.h. über Kreuz verseucht worden<br />

sind. Inzwischen ist kalkuliert worden, <strong>das</strong>s auf diese Weise<br />

ein einziger „Anthraxbrief“ etwa 5000 an<strong>der</strong>e Postsachen<br />

verseuchen könnte. Zwar traten in Washington <strong>und</strong> New<br />

Jersey nach dem 9. Oktober — als die beiden Briefe an die<br />

Senatoren aufgegeben worden waren — unter vorsorglich<br />

kontrollierten zehn Millionen Menschen keine weiteren<br />

Anthraxfälle auf, obwohl in den betreffenden Verteilungsstellen<br />

85 Millionen Postsachen bearbeitet worden waren.<br />

Trotzdem ist die US-Postverwaltung jetzt dabei, in ihren<br />

Verteilungszentren Automaten einzuführen, die mit gentechnischen<br />

Methoden Milzbrandsporen erkennen <strong>und</strong> dann<br />

Alarm auslösen können. 212<br />

Wegen einer mutmaßlichen Exposition mit Anthrax-Sporen<br />

wurden mehr als 30.000 Personen jeweils 60 Tage lang mit<br />

Ciprofloxacin <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Antibiotika behandelt, vor allem<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> Besucher von Postämtern in New Jersey,<br />

New York City <strong>und</strong> im Großraum Washington, dem District<br />

of Columbia, sowie Personen, die sich am 15. Oktober im im<br />

5. <strong>und</strong> 6. Stock des Südost-Flügels des „Hart“-Hauses aufgehalten<br />

hatten. Parallel dazu erfolgte die Dekontaminierung<br />

des neun Stockwerke hohen Gebäudes sowie an<strong>der</strong>er betroffener<br />

Teile des Capitols mit Chlordioxid, was drei Monate<br />

dauerte <strong>und</strong> mehr als 23 Millionen Dollar kostete. 213<br />

Aufwendiger <strong>und</strong> langwieriger erwies sich die Dekontaminierung<br />

des Postamtes in <strong>der</strong> Brentwood Street. Sie war erst<br />

Ende Dezember 2002 abgeschlossen <strong>und</strong> kostete 100<br />

Millionen Dollar. Weitere 50 Millionen wird die noch nicht<br />

abgeschlossene Sanierung des Postamtes in Trenton, New<br />

Jersey, kosten, wo einige <strong>der</strong> Briefe aufgegeben worden<br />

waren. 214<br />

Wer steckt hinter den Brief-Anschlägen?<br />

Erste Vermutungen, <strong>das</strong>s Osama bin Laden o<strong>der</strong> die<br />

Terrororganisation Al-Qaida hinter den Anschlägen steckte,<br />

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