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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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nen Zugang zu ihnen haben. Aber „ein auf diesem Gebiet<br />

spezialisierter weltweit am höchsten geschätzter, Nicht-US-<br />

Forscher“ hat informiert, es gäbe „zehn ‚nicht registrierte’<br />

Laboratorien auf <strong>der</strong> Welt, die mit lebenden Pockenviren<br />

arbeiten“. Einem Experten vom USAMRIID zufolge sind<br />

solche Behauptungen — auch? — von zwei nicht benannten<br />

hochrangigen russischen Überläufern — Alibek <strong>und</strong><br />

Pasetschnik?? — gemacht worden. 243 Deren Aussagen zufolge<br />

„haben es diese Län<strong>der</strong> in jenen Tagen beiseite geschafft, als<br />

Pocken noch endemisch waren, <strong>und</strong> haben <strong>das</strong> <strong>der</strong> Weltges<strong>und</strong>heitsorganisation<br />

nie mitgeteilt“. Genannt werden in<br />

diesem Zusammenhang Frankreich, Israel, Nordkorea <strong>und</strong><br />

auch <strong>der</strong> Irak.<br />

Anfang Dezember 2002 wurde dann von einem Informanten<br />

behauptet, eine Moskauer Virologin, Nelja N. Malzewa, habe<br />

1990 bei einer Reise nach Bagdad den Irakis einen beson<strong>der</strong>s<br />

aggressiven Pockenvirus-Stamm überlassen. Von offizieller<br />

russischer Seite wurde <strong>das</strong> bestritten. Frau Malzewa sei seit<br />

1972 nicht mehr im Irak gewesen. Trotzdem sei diese<br />

Information — nach Angaben von Judith Miller — so ernst<br />

genommen worden, <strong>das</strong>s sogar Präsident Bush darüber unterrichtet<br />

wurde. 244<br />

Aber schon zehn Tage später erklärten Vertreter <strong>der</strong> US-<br />

Administration, <strong>der</strong> Geheimdienst glaube, möglicherweise<br />

besitze <strong>der</strong> Irak zwar Pockenviren, die stammten jedoch nicht<br />

von „schurkischen russischen Wissenschaftlern“ o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

externen Quellen, son<strong>der</strong>n aus den letzten Pockenfällen,<br />

die im Irak in den 1970ern aufgetreten waren. Berichte über<br />

den Transfer des Virus aus Moskau konnten nicht bestätigt<br />

werden. An<strong>der</strong>erseits nehme man an, <strong>das</strong>s Russland außer<br />

dem offiziellen Lager in Kolzovo noch eine geheimen<br />

Pockenvirus-Vorrat habe. 245<br />

Diese Vermutung gründet sich möglicherweise auf Angaben<br />

Alibeks. 246 Demzufolgen seien 1980 — unmittelbar nachdem<br />

die WHO die weltweite Ausrottung <strong>der</strong> Pocken bekannt<br />

gegeben habe — Pockenviren in die Liste jener Kampfmittel<br />

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