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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Zeit wurde sie aber auch durch — vermutlich ebenso falsche<br />

— Erkenntnisse des Inlandgeheimdienstes über angebliche<br />

Sabotageaktionen von inneren Feinden des Sowjetsystems<br />

aufgeschreckt. Wie aus einem von <strong>der</strong> „Abwehr“ nach dem<br />

deutschen Überfall auf die Sowjetunion aufgef<strong>und</strong>enen<br />

R<strong>und</strong>schreiben des Volkskommissars für Staatssicherheit,<br />

Wsewolod Merkulow hervorgeht, <strong>das</strong> dieser 1941 unter an<strong>der</strong>em<br />

an die Volkskommissare <strong>der</strong> Staatssicherheit <strong>der</strong> einzelnen<br />

Sowjetrepubliken gerichtet hatte, habe <strong>der</strong> Geheimdienst<br />

1930 „eine Spionage- <strong>und</strong> Kampforganisation <strong>der</strong> Mikrobiologen<br />

<strong>und</strong> Bakteriologen ausgehoben, welche auf dem<br />

Territorium <strong>der</strong> UdSSR ihr Unwesen trieb. Diese Organisation<br />

wurde vom deutschen Nachrichtendienst geschaffen, <strong>und</strong><br />

zwar mit Hilfe von Dr. Zeiss.“<br />

Weiter behauptete Merkulow: „Die mit Zeiss in Verbindung<br />

stehende konterrevolutionäre Organisation hat ihre Kampfgruppen<br />

in mehreren bakteriologischen <strong>und</strong> epidemiologischen<br />

Instituten des Landes gegründet. Die Teilnehmer<br />

dieser Organisation hatten Pläne eines bakteriologischen<br />

Krieges [im Inneren <strong>der</strong> Sowjetunion] für die Kriegsdauer<br />

ausgearbeitet, <strong>und</strong> zwar Infektion von Trinkwasserquellen<br />

<strong>und</strong> Nahrungsmitteln, Verbreitung von Typhus-, Cholera-<br />

<strong>und</strong> Paratyphusbakterien sowie die Anlage von Pestherden.<br />

Nach den Plänen <strong>der</strong> Kampforganisationen sollten während<br />

des Krieges gleichzeitig in mehreren Städten Pestausbrüche<br />

stattfinden. [...] In dieser Angelegenheit wurden 48 aktive<br />

Teilnehmer <strong>der</strong> Organisation verurteilt; <strong>der</strong> Nachrichtenagent<br />

Zeiss ist aus <strong>der</strong> UdSSR nach Deutschland ausgewiesen<br />

worden.“ *<br />

Der Epidemiologe Professor Heinrich Zeiss hatte nach dem<br />

Ersten Weltkrieg mehr als zehn Jahre lang in Moskau<br />

gearbeitet, um vor allem Vorkommen <strong>und</strong> Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Pest in Russland zu untersuchen. Dabei stand er naturgemäß<br />

* Übersetzt von <strong>der</strong> deutschen Abwehr<br />

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