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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Das aber war eine Fehleinschätzung. Schon zu diesem<br />

Zeitpunkt hatte <strong>das</strong> Stockholmer Internationale Friedensforschungsinstitut<br />

SIPRI ein ganzes Buch publiziert, in dem<br />

Experten aus West <strong>und</strong> Ost ausführlich begründeten, <strong>das</strong>s <strong>und</strong><br />

warum durch Einführung <strong>der</strong> Gentechnik eine neue Ära im<br />

Bereich <strong>der</strong> biologischen <strong>und</strong> Toxinwaffen angebrochen war. 147<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Zeit setzte sich dann auch bei den Skeptikern<br />

die Einsicht durch, <strong>das</strong>s die molekularen Biotechnologien für<br />

Biowaffenaktivitäten von nicht zu unterschätzen<strong>der</strong><br />

Bedeutung sind, <strong>und</strong> <strong>das</strong>s die Mitarbeiter des Pentagon recht<br />

hatten, die 1986 formulierten, die Einführung <strong>der</strong> molekularen<br />

Biotechnologie sei vielleicht <strong>das</strong> wichtigste Ereignis in<br />

<strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Entwicklung biologischer Waffen gewesen,<br />

da dieser Durchbruch biologische Kriegsführung sehr<br />

einfach <strong>und</strong> wirksam mache.<br />

Möglichkeiten zur Optimierung von biologischen <strong>und</strong><br />

Toxin-Kampfmitteln<br />

Tatsächlich bieten Gentechnik <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e molekulare Biotechnologien<br />

vielfältige Möglichkeiten zur Schärfung vorhandener<br />

biologischer Kampfmittel <strong>und</strong> zur Vergrößerung des<br />

Bio- <strong>und</strong> Toxinwaffenarsenals.<br />

In diesem Zusammenhang ist nicht eben beruhigend, <strong>das</strong>s<br />

„Superkiller“ auch im Verlauf von Experimenten entstehen<br />

können, die überhaupt nicht zur Entwicklung biologischer<br />

Kampfmittel gedacht waren. Dies hat ein australisches<br />

Forscherteam im Jahre 2001 eindrucksvoll demonstriert. Die<br />

Wissenschaftler wollten ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

entwickeln <strong>und</strong> sind unabsichtlich bei<br />

einem — zum Glück nur bei Mäusen wirksamen — Killervirus<br />

gelandet. Um Mäuse unfruchtbar zu machen, führten sie<br />

<strong>das</strong> Gen für einen körpereigenen Bioregulator in <strong>das</strong><br />

Erbmaterial von Mäuse-Pockenviren ein. Angestrebt war<br />

eine biologische Kontrolle <strong>der</strong> Mäusevermehrung durch<br />

gezielte Zerstörung <strong>der</strong> Eizellen. Unerwarteterweise wurde<br />

durch <strong>das</strong> in die Viren eingebaute Gen aber auch eine<br />

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