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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Le<strong>der</strong>berg antwortete zu meinem Erstaunen, er könne die<br />

Existenz einer solchen Stellungnahme nicht bestätigen. Da<br />

ich nicht wusste, ob <strong>der</strong> negative Bescheid deshalb erfolgte,<br />

weil ich als DDR-Bürger nicht vertrauenswürdig erschien,<br />

bat ich meinen amerikanischen Kollegen Professor Arthur<br />

Westing vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut um<br />

Unterstützung. Der schrieb an den stellvertretenden US-<br />

Außenminister, an den ja angeblich <strong>der</strong> Bericht gegangen<br />

war.Aber auch Arthur bekam eine negative Antwort. Malone<br />

ließ nämlich mitteilen, <strong>der</strong> Bericht sei weg: „Unglücklicherweise”,<br />

schrieb einer seiner Mitarbeiter, „können wir den<br />

Bericht nicht finden. Die Abteilung [des State Department],<br />

die für <strong>das</strong> Advisory Committee zuständig war, ist bald nach<br />

<strong>der</strong> im Mai 1981 durchgeführten Sitzung aufgelöst worden,<br />

<strong>und</strong> die unserer Abteilung übergebenen Akten enthalten<br />

keine Kopie dieses Berichtes. Auch meine Nachforschungen<br />

in an<strong>der</strong>en zuständigen Abteilungen unseres Ministeriums<br />

führten nicht auf Auffinden eines Exemplars des Berichtes”. 139<br />

Aber schließlich schafften wir es doch noch, eine Kopie des<br />

— nicht einmal offiziell als „geheim“ eingestuften — Berichtes<br />

aufzutreiben, so <strong>das</strong>s er hier zitiert werden kann. Warum aber<br />

diese Geheimniskrämerei um den Report? Vielleicht wollte<br />

man keine schlafenden H<strong>und</strong>e wecken <strong>und</strong> nicht explizit auf<br />

die mit <strong>der</strong> Impfstoffproblematik verb<strong>und</strong>ene Schwachstelle<br />

<strong>der</strong> Biowaffenkonvention aufmerksam machen. Auf die wies<br />

dann aber spätestens 1993 <strong>das</strong> Amt für Technologiefolgenabschätzung<br />

des US-Kongresses eindeutig hin: „Offensiv<br />

motivierte Arbeiten können unter dem Deckmantel schützen<strong>der</strong><br />

Aktivitäten durchgeführt werden, da beide Aktivitäten<br />

<strong>das</strong>selbe gr<strong>und</strong>legende Know-how <strong>und</strong> gleiche Labortechniken<br />

erfor<strong>der</strong>n“.<br />

Das gilt ganz beson<strong>der</strong>s für völlig neuartige Impfstoffe,<br />

die mit den Methoden <strong>der</strong> molekularen Biotechnologie<br />

entwickelt werden. Bei denen werden harmlose o<strong>der</strong> unschädlich<br />

gemachte Bakterien o<strong>der</strong> Viren als „Gentaxis“<br />

verwendet, mit <strong>der</strong>en Hilfe solche Erbanlagen in die<br />

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