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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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aller Maßnahmen zum Schutz vor einem befürchteten deutschen<br />

biologischen Angriff. Die Ausführungsbestimmungen<br />

dazu wurden am 11. Mai 1940 erlassen, einen Tag nach<br />

Beginn <strong>der</strong> deutschen Westoffensive.<br />

Getrieben von falschen Geheimdienstberichten über bevorstehende<br />

deutsche Biowaffeneinsätze setzten Velu <strong>und</strong> seine<br />

Mitarbeiter in Vert-le-Petit ihre Arbeiten bis in den Juni 1940<br />

hinein fort. Sie galten einerseits dem Schutz vor biologischen<br />

Angriffen sowohl durch Entwicklung von Impfstoffen <strong>und</strong><br />

Seren wie auch durch physikalisch-technische Maßnahmen.<br />

An<strong>der</strong>erseits bereitete man sich darauf vor, gegnerische<br />

Angriffe mit gleichartigen Vergeltungsschlägen beantworten<br />

zu können. Im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> standen nun Untersuchungen<br />

über die Verbesserung infektiöser Projektile sowie über<br />

synergistische Effekte bakteriologischer <strong>und</strong> chemischer<br />

Kampfmittel, speziell von Milzbrandsporen <strong>und</strong> Senfgas. Ziel<br />

<strong>der</strong> Kombinationsversuche war es, mittels einer nicht<br />

notwendigerweise tödlichen Senfgasvergiftung eine erhöhte<br />

Anfälligkeit für eine Milzbrandinfektion zu provozieren.<br />

Neben den Instituten von Velu <strong>und</strong> von Trillat waren in diese<br />

Untersuchungen unter an<strong>der</strong>em auch <strong>das</strong> Pasteur-Institut in<br />

Paris sowie <strong>das</strong> Militärische Institut für Veterinärmedizinische<br />

Forschung in Maisons-Alford einbezogen.<br />

Natürlich konnten sich die von ihren <strong>Geheimdienste</strong>n völlig<br />

fehlinformierten französischen Biowaffenforscher <strong>und</strong> ihre<br />

Vorgesetzten nicht im Entferntesten vorstellen, <strong>das</strong>s es erst<br />

ihre Arbeiten sein würden, welche die Deutschen auf die Idee<br />

brachten, auch ihrerseits Biowaffenaktivitäten aufzunehmen.<br />

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