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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Fernen Osten dem amerikanischen Hauptquartier, man sei<br />

im Besitz von Unterlagen über die japanische Vorbereitungen<br />

zur biologischen Kriegsführung. Ehe diese Dokumente dem<br />

Tribunal als Beweismittel vorgelegt werden könnten, müssten<br />

einige zusätzliche Zeugen vernommen werden, <strong>und</strong> zwar<br />

Generalmajor Shiro Ishii <strong>und</strong> zwei an<strong>der</strong>e Experten. Diese<br />

sollten über ihre Untersuchungen aussagen <strong>und</strong> über die im<br />

Verlauf dieser Experimente verübten Massenmorde. Die<br />

USA möchten doch bitte ermöglichen, <strong>das</strong>s die drei Zeugen<br />

von sowjetischen Vertretern verhört werden könnten.<br />

Massenmord als Folge von Biowaffenaktivitäten — <strong>das</strong> waren<br />

alarmierende Neuigkeiten für die Amerikaner. Sie erbaten<br />

deshalb nähere Auskünfte. Ein Vertreter <strong>der</strong> sowjetischen<br />

Anklagevertretung berichtete den Amerikanern daraufhin,<br />

„kurz nach <strong>der</strong> Beendigung <strong>der</strong> Feindseligkeiten seien General<br />

Kawashiuma, von Einheit 731, <strong>und</strong> sein Stellvertreter, Major<br />

Kurasaba, verhört worden. Sie hätten über Menschenexperimente<br />

mit Fleckfieber <strong>und</strong> Cholera informiert, an<br />

denen Ishii <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e beteiligt waren <strong>und</strong> in <strong>der</strong>en Verlauf<br />

2000 Chinesen <strong>und</strong> Mandschuren gestorben seien“.<br />

Nun wurde vom Fernost-Oberkommando in Washington<br />

angefragt, ob man die Verhöre gestatten solle. Dort reagierte<br />

man positiv. Der Verlauf <strong>der</strong> Befragung könnte, wenn die<br />

Verhöre „unter kontrollierten Bedingungen“ stattfinden, „als<br />

Schlüssel zu den sowjetischen Kenntnissen <strong>und</strong> Aktivitäten<br />

auf dem Biowaffengebiet dienen“. Ishii habe man selbst<br />

bereits verhört, die beiden an<strong>der</strong>en noch nicht. Die sollten<br />

vor <strong>der</strong> Überstellung an die Sowjets von den kompetentesten<br />

eigenen Experten befragt werden. Sollte sich dabei herausstellen,<br />

<strong>das</strong>s sie über Informationen verfügen, die die Sowjets<br />

besser nicht erhalten, dann sollten „die Japaner instruiert<br />

werden, diese Informationen nicht den Sowjets preiszugeben“.<br />

Daraufhin wurde von den Vereinigten Stabschefs Dr. Norbert<br />

H. Fell, Abteilungsleiter in Camp Detrick für die Verhöre<br />

nominiert <strong>und</strong> nach Tokio abkommandiert.<br />

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