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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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dung einer neuen Mission, <strong>der</strong> United Nations Monitoring,<br />

Verification <strong>und</strong> Inspection Commission (UNMOVIC) unter<br />

Leitung von Hans Blix, dem ehemaligen Chef <strong>der</strong> Internationalen<br />

Atomaufsichtsbehörde. 182 Aber auch UNMOVIC<br />

konnte vorerst keine Inspektionen im Irak aufnehmen.<br />

In <strong>der</strong> Zwischenzeit äußerten ehemalige Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

UNSCOM-Mission völlig konträre Meinungen über verbliebene<br />

o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> erlangte irakische Biowaffenkapazitäten.<br />

Scott Ritter meinte zunächst, <strong>der</strong> Irak verfüge immer noch<br />

über eine bewegliche Einrichtung zur Produktion biologischer<br />

Kampfstoffe, sowie über einige Raketensprengköpfe,<br />

die „mit einem trockenen BW-Agens, vermutlich mit Milzbrand<br />

gefüllt sind“. 183 Ein früherer Leiter von UNSCOM, <strong>der</strong><br />

australische Diplomat Richard Butler, erklärte im September<br />

2000, die Irakis hätten ihre in den Jahren zuvor von<br />

UNSCOM zerstörten Einrichtungen zur Produktion von<br />

Biowaffen wie<strong>der</strong> aufgebaut, sie wären inzwischen „wie<strong>der</strong><br />

im Geschäft“. 184<br />

Ähnliche Angaben wurden von mehreren Whistleblowern<br />

gemacht. In <strong>der</strong> britischen Presse wurde ein irakischer<br />

Emigrant zitiert, demzufolge etwa dreitausend Physiker <strong>und</strong><br />

Chemiker im Irak an geheimen Chemie- <strong>und</strong> Biologiewaffen-<br />

Programmen arbeiteten, in <strong>der</strong>en Verlauf sogar Menschenversuche<br />

an Häftlingen durchgeführt würden. Ein (an<strong>der</strong>er?)<br />

Emigrant benannte sieben Einrichtungen, in denen chemische<br />

<strong>und</strong> biologische Kampfmittel entwickelt, hergestellt <strong>und</strong><br />

getestet würden. Er sei beim irakischen Geheimdienst tätig<br />

gewesen <strong>und</strong> habe dabei eine Flotte von Kühlfahrzeugen<br />

zusammengestellt, die als mobile Biowaffenlaboratorien<br />

genutzt werden: „Sie sehen wie Fleischtransporter, Joghurt-<br />

Transporter aus. Und in ihnen ist ein klimatisiertes Labor,<br />

ausgestattet mit Brutschränken für Bakterien <strong>und</strong> Mikroskopen“.<br />

Wie<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>er Überläufer behauptete gar, im<br />

Irak gäbe es mehr als 30 geheime Biowaffen-Laboratorien.<br />

Und wie<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>er Emigrant gab an, er habe vor mehr<br />

als drei Jahren Al-Qaida-Kämpfer in <strong>der</strong> Verwendung chemi-<br />

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