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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er Tierkrankheiten eingesetzt werden, Rin<strong>der</strong>pestviren<br />

jedoch nur dann, wenn die deutschen Viehbestände<br />

dadurch nicht gefährdet würden.<br />

Milzbrandsporen könnten direkt von Flugzeugen aus versprüht<br />

werden. Alternativ könnten sie in h<strong>und</strong>erte von Glasröhrchen<br />

gefüllt <strong>und</strong> diese in Fliegerbomben eingebracht werden.<br />

Pest-Erreger könnten dadurch verbreitet werden, <strong>das</strong>s man<br />

von Flugzeugen infizierte Kadaver von Ratten, Meerschweinchen<br />

o<strong>der</strong> Mäusen abwirft, die dann von Ratten <strong>und</strong><br />

möglicherweise auch Katzen gefressen werden. Eine an<strong>der</strong>e<br />

Möglichkeit sei <strong>der</strong> „Abwurf von Ratten von Flugzeugen, die<br />

mit Pestbazillen infiziert sind, in sich selbst öffnenden, an<br />

Fallschirmen befestigten Behältern“. Denkbar sei auch<br />

Abwurf von pestinfizierten Ratten in Glasbehältern. „Die Tiere<br />

werden getötet, wenn die Gefäße auf den Boden aufschlagen.<br />

Daraufhin verlassen die infizierten Flöhe die Rattenkadaver<br />

<strong>und</strong> suchen sich tierische o<strong>der</strong> menschliche Wirte“.<br />

Weil sich Kliewe vor allem für Verfahren zur Ausbringung<br />

von Biokampfstoffen interessierte, nahm er auch mit größtem<br />

Interesse ein 37seitiges Manuskript „Über den Bakterien-<br />

Krieg“ zur Kenntnis, <strong>das</strong> <strong>der</strong> japanische Oberfeldarzt Dr.<br />

Enryo Hojo im Jahre 1941 <strong>der</strong> Sanitätsinspektion übergeben<br />

hatte. Hojo, <strong>der</strong> seit Februar dieses Jahres als Medizinischer<br />

Attaché an <strong>der</strong> japanischen Botschaft in Berlin tätig war,<br />

machte unter an<strong>der</strong>em Angaben über den enormen<br />

Aufwand, <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lich sei, um beispielsweise eine Tonne<br />

getrockneter Typhuserreger herzustellen. Das veranlasste<br />

Kliewe zu <strong>der</strong> Schlussfolgerung, wenn man offensiv bakteriologische<br />

Kriegsführung betreiben wolle, müsse man zur Produktion<br />

<strong>der</strong> verwendeten Bakterien eine ganze Fabrik bauen.<br />

Zu Hojos Ausführungen hinsichtlich <strong>der</strong> Möglichkeiten zur<br />

Ausbringung <strong>der</strong> biologischen Kampfmittel, formulierte<br />

Kliewe eine Reihe von Detailfragen. Unter an<strong>der</strong>em wollte<br />

er von Hojo wissen, ob „die Keime, die mit Bomben o<strong>der</strong><br />

Kanonenkugeln ausgestoßen werden, nicht durch die<br />

Explosionshitze abgetötet“ werden, wie „man mit dem<br />

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