19.08.2012 Aufrufe

Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ligen Mitarbeiter von USAMRIID, Steven J. Hatfill — dessen<br />

Name jedoch zunächst noch nicht erwähnt wurde. Dessen<br />

Haus wurde dann im Sommer vom FBI mehrfach durchsucht,<br />

nachdem Hatfill verhört <strong>und</strong> einem Lügendetektor-Test<br />

unterzogen worden war. Hatfill ist ein Mediziner mit recht<br />

abenteuerlichem Lebenslauf, <strong>der</strong> 1997 bis 1999 im USAMRI-<br />

ID gearbeitet hatte. Anschließend war er für eine private<br />

Sicherheitsfirma tätig <strong>und</strong> hatte dort ausgerechnet jene<br />

bereits erwähnte Studie über die Verbreitung von Milzbrandsporen<br />

in Briefen in Auftrag gegeben. Im August 2001 war ihm<br />

aber Verteidigungsministerium die Berechtigung zum Umgang<br />

mit geheimen Dokumenten entzogen worden. Trotz dieser<br />

<strong>und</strong> weiterer Verdachtsmomente musste <strong>das</strong> FBI einräumen,<br />

<strong>das</strong>s bei den Durchsuchungen nichts Belastendes gef<strong>und</strong>en<br />

worden sei. Hatfill selbst bestritt alle Vorwürfe <strong>und</strong> erklärte,<br />

er habe „niemals in seinem Leben mit Anthrax gearbeitet“. 220<br />

Richard O. Spertzel, ein ehemaliger UNSCOM-Inspektor<br />

sagte im Oktober 2002, es gäbe in den ganzen USA vielleicht<br />

vier o<strong>der</strong> fünf Leute, die vergleichbare Anthrax-Präparate<br />

herstellen könnten, <strong>und</strong> er sei einer davon. „Aber selbst mit<br />

Hilfe eines guten Teams <strong>und</strong> eines guten Labors würde er<br />

etwa ein Jahr brauchen, um ein gleich gutes Produkt<br />

herzustellen“. 221 Er <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e von <strong>der</strong> „Washington Post“<br />

interviewte Experten schlugen daher vor, <strong>das</strong>s noch einmal<br />

analysiert werden sollte, ob die Sporen aus einem geheimen<br />

B-Schutzprogamm stammen könnten o<strong>der</strong> ob nicht doch<br />

Staats-Terrorismus hinter den Anschlägen stecke. Tatsächlich<br />

begannen die amerikanischen Ermittler Ende 2002 wie<strong>der</strong><br />

verstärkt zu analysieren, ob nicht doch Al-Qaida-Aktivisten<br />

die Täter waren 222 <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> ob <strong>der</strong> Irak in diese Vorgänge<br />

verwickelt war. 223 An<strong>der</strong>erseits verfolgten sie auch die Spur<br />

Hatfill weiter: Dieser informierte die Presseagentur UPI in<br />

einem Interview, <strong>das</strong>s er seit dem 17. Dezember wie<strong>der</strong> Tag<br />

<strong>und</strong> Nacht vom FBI überwacht werde. 224<br />

Aber vielleicht hat <strong>der</strong> Hamburger Biowaffenexperte Jan van<br />

Aken Recht, wenn er vermutet, <strong>das</strong>s die Urheber <strong>der</strong><br />

286

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!