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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Infektionskrankheiten <strong>der</strong> US-Armee in Fort Detrick in den<br />

1950er Jahren nach Auskunft des damaligen Kommandeurs<br />

David Huxsoll „hauptsächlich <strong>der</strong>, <strong>das</strong> am offensiven<br />

Programm beteiligte Personal zu schützen“. 136 Überdies<br />

ermöglicht die Bereitstellung geeigneter Impfstoffe <strong>und</strong><br />

Immunseren auch eine biologische Erstschlagsfähigkeit.<br />

Schon Stabsarzt Dr.Winter, <strong>der</strong> im Ersten Weltkrieg angeregt<br />

hatte, England mit Yersinia pestis anzugreifen, hatte gemeint,<br />

zuvor müsse aber ausreichend Immunserum zum Schutz <strong>der</strong><br />

eigenen Truppen bereitgehalten werden. Entsprechend<br />

erklärte Generalarzt Professor Riemer 1925 auf <strong>der</strong> bereits<br />

erwähnten Konferenz <strong>der</strong> Sanitätsinspektion über die<br />

Verwendung von Bakterien als Kampfmittel im Kriege, man<br />

dürfe „sich dieser Waffe nur bedienen, wenn vorher die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Sicherungen (Schutzimpfungen usw. im eigenen<br />

Lager) getroffen sind“.<br />

Heute können Impfstoffe dank <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> Gentechnik<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>er molekularer Biotechnologien schneller,<br />

wirksamer <strong>und</strong> in größeren Mengen produziert werden als<br />

zuvor. Darauf hatten im Frühjahr 1981 Nobelpreisträger<br />

Joshua Le<strong>der</strong>berg <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Experten aufmerksam gemacht,<br />

die für <strong>das</strong> Außenministerium <strong>der</strong> USA die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Gentechnik einschätzen sollten. Daraus folgere, <strong>das</strong>s „eine<br />

erhöhte Schutzfähigkeit zum Einsatz biologischer Waffen<br />

verleiten könnte, da <strong>der</strong> Angreifer ein vermin<strong>der</strong>tes Risiko<br />

eingeht, durch seine eigenen Aktionen geschädigt zu werden“.<br />

137<br />

Die Stellungnahme sollte aber vermutlich nicht öffentlich<br />

bekannt werden. Nur in einer kleinen Fachzeitschrift, dem<br />

„Genetic Engineering Letter“, war darauf hingewiesen <strong>und</strong><br />

erwähnt worden, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Expertenbericht vom Advisory<br />

Committee on Oceans, Environment and Scientific Affairs<br />

gebilligt <strong>und</strong> dann dem stellvertretenden Außenminister<br />

Malone zugeleitet worden sei. 138 Als ich 1983 aus dieser<br />

Stellungnahme zitieren wollte, wandte ich mich an Komitee-<br />

Mitglied Joshua Le<strong>der</strong>berg <strong>und</strong> bat ihn um eine Kopie.<br />

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