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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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diesbezüglichen Gutachten meinten sie im Juli 1934, <strong>das</strong>s<br />

Serratia marcescens <strong>das</strong> Bakterium <strong>der</strong> Wahl für entsprechende<br />

Modellversuche sei. Sie hätten aber „allen Gr<strong>und</strong> zu vermuten,<br />

<strong>das</strong>s die eigentliche Absicht <strong>der</strong> Bearbeiter die Verteilung<br />

chemischer Kampfstoffe unter verschiedenen Windverhältnissen<br />

war <strong>und</strong> nicht die von Bakterien.“ Außerdem wiesen<br />

auch sie darauf hin, <strong>das</strong>s man auf Kulturschalen nur eine<br />

begrenzte Anzahl von Bakterienkolonien ermitteln könne,<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong>s einige <strong>der</strong> angegebenen Zahlen sicherlich zu hoch<br />

seien. Bemerkenswert sei auch, <strong>das</strong>s Agenten in einer fremden<br />

Hauptstadt nicht nur Windbestimmungen vornehmen, son<strong>der</strong>n<br />

auch Bakterien versprühen <strong>und</strong> in Kulturgefäßen auffangen<br />

konnten, ohne dabei entdeckt zu werden.<br />

Die Experten sahen durch die von Steed erwähnten<br />

Dokumente ihre Meinung bestätigt, „<strong>das</strong>s bezüglich <strong>der</strong><br />

Verbreitung pathogener Bakterien in erster Linie <strong>der</strong><br />

feindliche Agent gefürchtet werden muss. Man kann sicher zu<br />

Recht schließen, <strong>das</strong>s die Einbringung von Bakterien in den<br />

Eingang o<strong>der</strong> in Klimaanlage einer Metro-Station eine<br />

vergleichsweise wirksame Methode wäre.“ Allerdings hatten<br />

die Gutachter keine Gelegenheit, die Dokumente zu prüfen,<br />

auf denen Steed seinen sensationellen Artikel begründet<br />

hatte. Die Unterlagen waren nämlich wie<strong>der</strong> „verschw<strong>und</strong>en“<br />

— ein bemerkenswerter Fakt.<br />

Jedenfalls haben we<strong>der</strong> Steeds Aufsatz <strong>und</strong> die Publikationen<br />

von Klotz noch <strong>das</strong> Expertengutachten die britische<br />

Regierung zu Sofortmaßnahmen gegen die angebliche<br />

deutsche biologische Bedrohung veranlasst. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> ist es schon bemerkenswert, <strong>das</strong>s Steeds<br />

Behauptungen in einer neuen Darstellung <strong>der</strong> britischen<br />

Biowaffenaktivitäten von Brian Balmer weitgehend unrelativiert<br />

wie<strong>der</strong>gegeben werden. 43 Laut Untertitel geht es in<br />

Balmers Buch vor allem auch um den „Expertenrat“. Die<br />

starken Indizien für die offensichtliche Fälschung <strong>der</strong> Steed<br />

vorgelegten Dokumente werden aber völlig ignoriert.<br />

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