19.08.2012 Aufrufe

Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

288<br />

Was war <strong>das</strong> Ziel: Mord <strong>und</strong> Totschlag<br />

— o<strong>der</strong> Panik?<br />

Vermutlich hatte <strong>der</strong> o<strong>der</strong> die Anthraxbief-<br />

Bombenleger keine Mordabsichten, denn dazu war<br />

<strong>das</strong> ganze Unternehmen einerseits zu aufwändig <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits<br />

zu ineffektiv. Um größere Menschenmassen umzubringen<br />

wäre es sehr viel wirksamer gewesen, die gleiche<br />

Menge Sporen in <strong>das</strong> Ventilationssystem eines großen<br />

Gebäudes einzubringen o<strong>der</strong> auf einer U-Bahn-Station<br />

freizusetzen. Außerdem enthielten die vier identifizierten<br />

Anthrax- Briefe eindeutige Warnungen. 227 In zwei Kuverts<br />

waren Botschaften mit Hinweisen auf den 11. September <strong>und</strong><br />

den — teils falsch geschriebenen — Worten „Nun kommt <strong>das</strong><br />

... Nimm jetzt Penazillin“* enthalten. Die beiden an<strong>der</strong>en, an<br />

die Senatoren Daschle <strong>und</strong> Leahy adressierten Umschläge<br />

enthielten ebenfalls Briefe mit ähnlichen Bemerkungen:<br />

„11.9. 2001...Ihr könnte uns nicht aufhalten. Wir besitzen dieses<br />

Anthrax. Sie sterben jetzt. Haben Sie Angst?“**<br />

Dass es trotzdem fünf Todesfälle gab, war möglicherweise<br />

nicht beabsichtigt: Vermutlich hat <strong>der</strong> Attentäter nicht einkalkuliert,<br />

<strong>das</strong>s die Briefe in den mechanischen Apparaten<br />

<strong>der</strong> Postverteilungsstellen so grob behandelt werden, <strong>das</strong>s<br />

Sporen an den Ecken <strong>und</strong> durch die Poren verschlossener<br />

Briefumschläge austreten <strong>und</strong> dadurch zumindest Postbeamte<br />

gefährden <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Postsachen kontaminieren<br />

können. Die oben erwähnte kanadischen Studie hatte tatsächlich<br />

ergeben, <strong>das</strong>s auch die passive Verbreitung von<br />

Sporen aus einem Briefkuvert noch vor seinem Öffnen „eine<br />

weitaus größere Bedrohung darstellt als bisher angenommen<br />

wurde“: Bakteriensporen fanden sich auf dem Arbeitstisch,<br />

* „09-11-01“…This is the next…Take penacillin now“<br />

** „09-11-01“…You can not stop us.We have this anthrax.You die now.Are you afraid?“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!