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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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erk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> die Quelle <strong>der</strong> Sporen entdecken können,<br />

zumal sich die Terroristen offenbar keine große Mühe gegeben<br />

hatten, ihre Spuren zu verwischen.<br />

Kritiker werfen in diesem Zusammenhang dem FBI ein<br />

„Übermaß an Ignoranz“ vor: Laut „Time“ Magazin hatten<br />

sich noch Mitte November 2001 mehrere Universitäts-Laboratorien,<br />

die mit Bacillus anthracis arbeiten, <strong>und</strong> Firmen, die<br />

für solche Arbeiten notwendige Geräte herstellen <strong>und</strong> warten<br />

o<strong>der</strong> reparieren, darüber beschwert, <strong>das</strong>s sie vom FBI noch<br />

nicht befragt worden sind, o<strong>der</strong> wenn doch, mit den falschen<br />

Fragen konfrontiert wurden. Dazu passt, <strong>das</strong>s <strong>der</strong> Linguistik-<br />

Experte des FBI, Professor Don Forster in einem Interview<br />

angab, er habe zwei Verdächtige identifizieren können, die<br />

beide für USAMRIID, CIA <strong>und</strong> verschiedene an<strong>der</strong>e<br />

Geheimprojekte gearbeitet hätten, aber er habe — entgegen<br />

<strong>der</strong> sonst üblichen Praxis — bis zum 18. August 2002 noch<br />

keine Schriftproben <strong>der</strong> beiden Verdächtigen für Vergleichsanalysen<br />

zur Verfügung gestellt bekommen. Nach eigenen<br />

Angaben sind — zumindest bis Anfang November 2001 —<br />

we<strong>der</strong> <strong>der</strong> sowjetische Experte Ken Alibek noch <strong>der</strong> Verfasser<br />

<strong>der</strong> Anthraxbrief-Expertise William Patrick III von<br />

den Ermittlungsorganen befragt worden. 218<br />

Jedenfalls haben <strong>Geheimdienste</strong> <strong>und</strong> Ermittlungsbehörden<br />

wie<strong>der</strong> gröblich versagt. O<strong>der</strong> ist es vielmehr so, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> FBI<br />

die Ermittlungen verschleppt, wie die Chefin <strong>der</strong> Biowaffen-<br />

Arbeitsgruppe <strong>der</strong> Fö<strong>der</strong>ation amerikanischer Wissenschaftler<br />

Professor Barbara Rosenberg erwog <strong>und</strong> fragte, ob<br />

<strong>der</strong> Attentäter „etwas so schlimmes über die US-Regierung<br />

[weiß], <strong>das</strong>s er für <strong>das</strong> FBI unangreifbar ist?“ Vier Monate<br />

später meinte sie, die Situation sei nunmehr noch schlimmer,<br />

weil sich inzwischen weitere signifikante Indizien angesammelt<br />

hätten, die den Kreis <strong>der</strong> mutmaßlichen Attentäter<br />

auf nicht mehr als zehn Personen einengten. 219<br />

Im Februar 2002 veröffentlichte die „Washington Times“ dann<br />

aber einen Artikel, in dem ein Hauptverdächtiger detailliert<br />

beschrieben wird. Die Beschreibung passte auf einen ehema-<br />

285

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