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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Vor <strong>der</strong> Wahl: Salmonellen zum Salat<br />

Bis in die frühen 1990er Jahre hinein glaubte man sich<br />

weltweit vor terroristischen Anschlägen mit biologischen<br />

o<strong>der</strong> chemischen Kampfmitteln relativ sicher. Bezeichnend<br />

dafür ist ein in <strong>der</strong> bereits erwähnten dpa-Meldung vom<br />

Januar 1989 zitiertes Argument:<br />

=san francisco (dpa) ... eine beruhigende antwort auf die frage, ob damit<br />

zu rechnen sei, <strong>das</strong>s terroristen biologische o<strong>der</strong> toxin-waffen einsetzen<br />

koennten, gab auf <strong>der</strong> konferenz <strong>der</strong> amerikanische wissenschaftler raymond<br />

a. zilinskas von <strong>der</strong> universitaet von maryland. diese waffen seien<br />

in den augen <strong>der</strong> oeffentlichkeit so verabscheuungswuerdig, sagte zilinskas,<br />

<strong>das</strong>s selbst die skrupellosesten terroristen o<strong>der</strong> zumindest ihre<br />

hintermaenner sich scheuen würden, sie einzusetzen. als beleg für seine<br />

hypothese fuehrte <strong>der</strong> wissenschaftler mehrere bombenattentate auf<br />

verkehrsflugzeuge an, die wegen <strong>der</strong> hohen ueberzahl <strong>der</strong> opfer in <strong>der</strong><br />

oeffentlichkeit ein solches entsetzen ausgeloest haetten, <strong>das</strong>s die urheber<br />

es nicht gewagt haetten, sich zu ihnen zu bekennen.<br />

Tatsächlich hatte es aber schon damals gelegentlich entsprechende<br />

Aktionen gegeben. Im Oktober 1981 hatten Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Protest-Gruppe „Dark Harvest“ am Londoner<br />

Blackpool Tower, nur ein paar h<strong>und</strong>ert Meter vom Parteitag<br />

<strong>der</strong> Konservativen entfernt, sowie vor den Toren des Instituts<br />

für chemische <strong>und</strong> biologische Verteidigung in Porton Down<br />

Erde deponiert. 197 Sie stammte von <strong>der</strong> Insel Gruinard <strong>und</strong><br />

war mit Milzbrandsporen verseucht. In Bekennerschreiben<br />

wurden verschiedene Zeitungen informiert, man habe mit<br />

dieser Aktion eine „tödliche Saat an den Absen<strong>der</strong> zurück“<br />

schicken wollen. Der Anschlag verursachte beachtliches<br />

Medienecho, zumal ein Unterhausabgeordneter kommentiert<br />

hatte: „Durch diese Wahnsinnstat haben diese Leute <strong>das</strong><br />

ganze Land in Gefahr gebracht“.Aber <strong>das</strong> war ziemlich über-

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