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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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<strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> britischen Erfahrungen ging es dabei<br />

einerseits speziell um Weiterentwicklung <strong>und</strong> Bau von<br />

Milzbrand-Bomben sowie von Bomben, die mit Botulinum-<br />

Toxin munitioniert waren, wie auch um die Nutzung von in<br />

Nordamerika gelegenen Testgeländen. Außerdem wurden —<br />

wenige Wochen nach dem japanischen Luftangriff auf Pearl<br />

Harbor — verstärkte Bemühungen zum Schutz vor<br />

befürchteten deutschen <strong>und</strong> japanischen Biowaffenangriffen<br />

eingeleitet. In diesem Zusammenhang wurde beispielsweise<br />

damit begonnen, auf Grosse Isle, einer etwa 50 km vor Quebec<br />

gelegenen, unbewohnten Insel eine Einrichtung zur Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Produktion von Impfstoffen gegen die sehr<br />

gefürchtete, in Nordamerika bis dato nicht vorkommende<br />

Rin<strong>der</strong>pest zu entwickeln.<br />

Im Sommer 1944 genehmigte Premierminister Winston<br />

Churchill, <strong>das</strong>s in den USA sofort 500.000 „N“-Bomben<br />

bestellt wurden. Dabei handelte es sich um 4-po<strong>und</strong> — (etwa<br />

1,8 kg) — Bomben, die mit Milzbrandsporen munitioniert<br />

waren. Churchill sprach sich dafür aus, die „N-Bomben“ —<br />

„N“ war die Code-Bezeichnung für Anthrax-Sporen — über<br />

Deutschland abzuwerfen, falls England mit Biowaffen angegriffen<br />

werden sollte. Darüber hinaus wurden die Untersuchungen<br />

mit Botulinum-Toxin — mit <strong>der</strong> Code-Bezeichnung „X“<br />

— intensiviert, unter an<strong>der</strong>em in Kanada an <strong>der</strong> Queens<br />

University sowie in Suffield, Alberta, wo auch ein großes<br />

Testgelände zur Verfügung stand. Um für Gegenschläge<br />

gerüstet zu sein wurden sogenannte „X-Waffen“ hergestellt.<br />

Das war mit Botulin gefüllte Munition verschiedener Kaliber,<br />

einschließlich entsprechend präparierter Splitterbomben.<br />

Außerdem erfolgte in Camp Detrick <strong>und</strong> Suffield eine<br />

Vermehrung <strong>der</strong> Erreger von Bruzellose <strong>und</strong> Tularämie <strong>und</strong><br />

ihre Abfüllung in Bomben. Diese wurden zwar mit gutem<br />

Erfolg getestet, aber dann doch nicht weiter produziert,<br />

weil noch keine Möglichkeit bestand, die eigenen Truppen<br />

davor zu schützen. Entsprechende Bedenken gab es auch<br />

gegen eine Intensivierung <strong>der</strong> Arbeiten mit den Erregern<br />

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