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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>der</strong> USA auf <strong>der</strong>artige Anschläge überhaupt<br />

nicht vorbereitet ist.<br />

Im April 2002 fand dann eine zweite Auflage von „Dark<br />

Winter“ statt. In dieser in Oklahoma durchgeführten Übung<br />

mit <strong>der</strong> Bezeichnung „Sooner Spring“ wurde angenommen,<br />

gleichzeitig erfolgten ein Ausbruch <strong>der</strong> Pest in McAlester,<br />

eine Pockenepidemie in Tulsa <strong>und</strong> die Vergiftung des Wasserversorgungssystems<br />

von Lawton mit Botulinum-Toxin. 205<br />

Analoge Ergebnisse wie die „Dark-Winter“-Übung hatte<br />

eine weitere Studie, in <strong>der</strong> ein Attentat mit Milzbrandsporen<br />

unterstellt wurde 206 : Während eines Football-Spieles fährt ein<br />

Truck auf einer Hochstraße nahe des mit 74.000 Zuschauern<br />

gefüllten Stadions vorbei <strong>und</strong> versprüht 30 Sek<strong>und</strong>en lang<br />

völlig unbemerkt ein Aerosol, <strong>das</strong> Anthrax-Sporen enthält.<br />

14.000 Fans <strong>und</strong> weitere 4000 Personen, die sich außerhalb<br />

des Stadions aufhalten, werden infiziert. Zwei Tage später treten<br />

die ersten grippeähnlichen Symptome auf. Am vierten<br />

Tag sterben die ersten 80 Patienten. Zunächst wird eine neue<br />

Grippewelle vermutet. Erst einen Tag später wird durch den<br />

Nachweis von Bacillus anthracis eine Epidemie von<br />

Lungenmilzbrand diagnostiziert <strong>und</strong> ermittelt, <strong>das</strong>s es sich<br />

bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Patienten um Besucher des Football-<br />

Spieles handelt. Sie erhalten Antibiotika. Die Vorräte reichen<br />

jedoch nicht aus, so <strong>das</strong>s die Antibiotika nicht lange genug<br />

verabreicht werden können. Die Nationalgarde muss zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Verteilungszentren eingreifen. Im Verlauf <strong>der</strong><br />

ersten zehn Tage sterben 4000 Personen, die meisten wegen<br />

verzögerter bzw. unzureichen<strong>der</strong> Antibiotika-Gabe.<br />

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