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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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verbreiteten die Bakterien mit ihren Exkrementen in den<br />

Gebieten von Rostow, Stalingrad <strong>und</strong> Woroschilowgrad. Das<br />

rief unter <strong>der</strong> Zivilbevölkerung <strong>und</strong> den sowjetischen<br />

Truppen Tularämie-Epidemien hervor, die auch auf deutsche<br />

Soldaten übergriffen. Auf ähnliche Weise dürften auch unter<br />

den deutschen Truppen ausgebrochene Fälle von Q-Fieber<br />

verursacht worden sein.<br />

Dagegen behauptete Kenneth Alibek im Mai 1988 vor einem<br />

Komitee des US-Kongresses, die Sowjets hätten während des<br />

Zweiten Weltkrieges doch B-Kampfmittel gegen deutsche<br />

Truppen eingesetzt <strong>und</strong> eine 1942 unter deutschen Truppen in<br />

Südrussland aufgetretene Tularämie-Epidemie sei „sehr<br />

wahrscheinlich durch die Verwendung biologischer Waffen<br />

durch die UdSSR verursacht worden“. 62 Ähnliche Angaben<br />

machte er bezüglich einer Q-Fieber-Epidemie, die 1943 bei<br />

den deutschen Truppen auf <strong>der</strong> Krim aufgetreten sei.<br />

Diese — nicht kritiklos aufgenommenen 63 — Behauptungen<br />

werden durch deutsche Quellen nicht gestützt, obwohl<br />

ungewöhnliche Krankheitsausbrüche während des Krieges<br />

sehr genau daraufhin untersucht wurden, ob sie gegebenenfalls<br />

durch gegnerische Aktivitäten verursacht worden<br />

waren. Kliewe — <strong>der</strong> es als Zeit- <strong>und</strong> Augenzeuge besser wissen<br />

musste als <strong>der</strong> erst 1950 geborene Alibek — erklärte<br />

jedenfalls nach dem Krieg, es gebe keinerlei Beweise für die<br />

auch von <strong>der</strong> „Abwehr“ immer mal wie<strong>der</strong> vermuteten<br />

sowjetischen Biowaffen-Einsätze. Auch <strong>der</strong> Chef <strong>der</strong><br />

„Arbeitsgemeinschaft Blitzableiter”, Oberst Walter Hirsch,<br />

kam zu dem Schluss, <strong>das</strong>s lediglich <strong>der</strong> Einsatz von Krankheitserregern<br />

durch Agenten in den besetzten Gebieten —<br />

speziell in Warschau sowie in Kiew <strong>und</strong> Minsk — nachgewiesen<br />

werden konnte.<br />

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