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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Selbst die Herstellung bestimmter Mengen von Milzbrand-<br />

Erregern muss nicht zwangsläufig eine Verletzung <strong>der</strong><br />

Konvention darstellen”.<br />

Vier verschiedene Gründe, Impfstoffe zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> anzuwenden<br />

Beson<strong>der</strong>s problematisch ist es, wenn Entwicklung <strong>und</strong><br />

Anwendung von Impfstoffen gegen dual-threat-Agenzien in<br />

militärischen Einrichtungen erfolgt, womöglich im geheimen.<br />

Für solche Aktivitäten kann es ganz unterschiedliche Motive<br />

geben. Eines besteht darin, die Soldaten in Friedenszeiten vor<br />

natürlichen Infektionen <strong>und</strong> Intoxinationen zu schützen. Das<br />

gilt vor allem auch dann, wenn sie im Ausland Dienst tun<br />

müssen <strong>und</strong> dort „exotischen“ Krankheitserregern ausgesetzt<br />

sein könnten, beispielsweise im Kosovo, in Afghanistan o<strong>der</strong><br />

am Horn von Afrika. (An uns Zivilisten wird in den militärischen<br />

Impfprogrammen in <strong>der</strong> Regel nicht gedacht, nicht<br />

zuletzt wegen <strong>der</strong> Unterschiedlichkeit <strong>der</strong> notwendigen<br />

Finanzquellen — aber <strong>das</strong> ist ein an<strong>der</strong>es Thema, <strong>das</strong> sich<br />

mittlerweile angesichts <strong>der</strong> bioterroristischen Bedrohung<br />

möglicherweise zu än<strong>der</strong>n beginnt.)<br />

Ein zweites Motiv besteht darin, <strong>das</strong>s Soldaten (<strong>und</strong><br />

Zivilisten) auch in konventionellen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en nicht-biologischen<br />

Kriegen vor natürlichen Infektionen <strong>und</strong> Intoxinationen<br />

geschützt werden müssen, nicht zuletzt auch vor<br />

Kriegsseuchen.<br />

Ein drittes Motiv ist <strong>der</strong> eigentliche „B-Schutz“. Das setzt<br />

aber voraus, <strong>das</strong>s man zuvor weiß, mit welchen Biowaffen ein<br />

angenommener Gegner angreifen wird. Es ist aber kaum<br />

möglich, sich durch Vakzinierung vor einem Überraschungsangriff<br />

mit biologischen Kampfstoffen zu schützen.<br />

Impfstoffe schützen in <strong>der</strong> Regel jeweils nur vor einem<br />

bestimmten Erreger, <strong>und</strong> auch <strong>das</strong> nur, wenn sie Wochen,<br />

wenn nicht Monate im Voraus appliziert worden sind. In<br />

vielen Fällen ist auch unbekannt, ob normalerweise wirksame<br />

Impfstoffe auch dann ausreichend schützen, wenn die betref-<br />

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