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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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iologischer Kampfmittel. Toxine, Botulin, Rizin <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e,<br />

werden zwar von Lebewesen gebildet, stellen aber eigentlich<br />

chemische Kampfmittel dar. Und an <strong>der</strong> Produktion chemischer<br />

Kampfmittel <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vorbereitung ihres eventuellen<br />

Einsatzes war Hitler tatsächlich sehr interessiert. Dass sie<br />

aber auch nicht zum Einsatz kamen, ist eine an<strong>der</strong>e, ebenfalls<br />

nur unvollständig aufgeklärte Geschichte.<br />

Castro wählte einen an<strong>der</strong>en Anzug<br />

Offenbar hatte <strong>der</strong> amerikanische Geheimdienst CIA auch<br />

entsprechende Anschläge gegen Fidel Castro <strong>und</strong> Patrice<br />

Lumumba geplant. 67 Zur Ermordung des 1950 zum Premierminister<br />

des Kongo gewählten Patrice Lumumba habe die<br />

CIA zunächst erwogen, Pockenerreger o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Viren<br />

einzusetzen, sich dann aber für Botulin entschieden. Der Plan<br />

sei aber nicht ausgeführt worden.<br />

Für den Anschlag gegen den kubanischen Staatschef Fidel<br />

Castro sei geplant gewesen, den leidenschaftlichen Taucher<br />

mittels einer verseuchten Taucherausrüstung umzubringen.<br />

Der Anzug sollte mit einem giftigen Pilz infiziert werden <strong>und</strong><br />

<strong>das</strong> Atmungsgerät mit Tuberkelbakterien. Auch dieser Plan<br />

sei aber misslungen, weil sich Castro nicht <strong>der</strong> von <strong>der</strong> CIA<br />

präparierten Ausrüstung bedient habe.<br />

Erfolgreich exekutiert wurde nach dem Krieg dagegen ein<br />

Anschlag mit einem an<strong>der</strong>en Toxin, mit Rizin. Das Attentat<br />

wurde 1978 auf Anweisung von Präsident Todor Schiwkow<br />

vom bulgarische Geheimdienst gemeinsam mit dem sowjetischen<br />

KGB vorbereitet <strong>und</strong> durchgeführt. Er galt dem<br />

bulgarischen Dissidenten Georgi Markow, <strong>der</strong> als Journalist<br />

beim BBC <strong>und</strong> bei Radio Free Europe in London arbeitete.<br />

Am 7. September 1978 wurde Markow auf <strong>der</strong> Londoner<br />

Waterloo Bridge von <strong>der</strong> Schirmspitze eines Passanten<br />

scheinbar versehentlich leicht am Bein verletzt. Der Passant<br />

entschuldigte sich <strong>und</strong> fuhr mit einem Taxi davon. Es war<br />

aber kein Versehen, son<strong>der</strong>n ein Mordanschlag auf den einflussreichen<br />

Regimekritiker. Markow erkrankte <strong>und</strong> verstarb<br />

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