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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Juli 1942, führte Professor Heinrich Kliewe tatsächlich einige<br />

wenige Feldversuche im Rahmen eines Biowaffenprogramms<br />

in <strong>der</strong> „Raubkammer“ durch. Die erfolgten aber mit Modellbakterien<br />

<strong>und</strong> -substanzen <strong>und</strong> nicht mit Krankheitserregern.<br />

Vielleicht waren die britischen Geheimdienstinformationen<br />

aber auch dadurch ausgelöst worden, <strong>das</strong>s zu dieser Zeit im<br />

Umfeld <strong>der</strong> Lüneburger Heide tatsächlich Fälle von Maul<strong>und</strong><br />

Klauenseuche auftraten. Diese hatten aber nichts mit<br />

Biowaffenexperimenten zu tun, son<strong>der</strong>n waren Vorboten des<br />

großen mitteleuropäischen Seuchenzugs <strong>der</strong> MKS.<br />

Auch Falschmeldungen über geheime deutsche<br />

Anthrax-Produktion<br />

In <strong>der</strong> Zwischenzeit gingen weitere, sehr detailliierte<br />

Geheimdienstberichte über angebliche Biowaffenaktivitäten<br />

Hitlerdeutschlands ein. Im Oktober 1937 gab <strong>der</strong> Sekretär<br />

des britischen Komitees für biologische Kriegsführung ein<br />

Dokument vom Juni des Jahres in Umlauf, in dem über<br />

angebliche deutsche Arbeiten mit Milzbrandbakterien<br />

berichtet wurde. In dem Bericht hieß es, in Berlin gebe es<br />

ein von Dr. Hugo Stoltzenberg geleitetes Militärisches<br />

Bakteriologisches Institut. Dort würden „große Mengen von<br />

sporenbildenden Bakterien (Milzbrandbakterien) produziert<br />

<strong>und</strong> in Trockenform aufbewahrt“. Außerdem würden<br />

Möglichkeiten zur Verbreitung <strong>der</strong> Sporen untersucht, <strong>und</strong><br />

zwar die Abfüllung von Sporenaufschwemmungen in 5-,<br />

20- <strong>und</strong> 30-Gramm Glaskölbchen, die vom Flugzeug über<br />

mittleren o<strong>der</strong> großen Städten abgeworfen werden könnten,<br />

<strong>und</strong> eine Versprühung <strong>der</strong> Sporenaufschwemmung aus einem<br />

entsprechenden Behälter unter Druck. Entsprechende<br />

Sprühflugzeuge seien von den Deutschen bereits im Mai 1936<br />

konstruiert worden. Schließlich seien „nicht-detonierende<br />

Bomben“ erprobt worden, mit Bakteriensporen gefüllte<br />

Behälter an einem Fallschirm, die sich 25 Meter über dem<br />

Boden öffnen <strong>und</strong> den unter leichtem Druck stehenden<br />

Inhalt freisetzen, so <strong>das</strong>s eine dichte Sporen-Wolke entsteht.<br />

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