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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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Aber selbst Informationen über sowjetische Biowaffenaktivitäten,<br />

die er aus eigenem Augenschein kennen müsste,<br />

sind offenbar auch nicht in jedem Fall korrekt. So soll die<br />

CIA aufgr<strong>und</strong> seiner Angaben 150.000 Dollar zur Beschaffung<br />

einer Maschine zum Abfüllen von Anthrax-Sporen aus<br />

Stepnogorsk zur Verfügung gestellt haben. Das hochbrisante<br />

Gerät konnte dann überraschen<strong>der</strong>weise völlig problemlos<br />

<strong>und</strong> auch viel billiger beschafft werden. Es diente nämlich nur<br />

<strong>der</strong> Füllung <strong>und</strong> dem Verschluss von Milchflaschen. 300<br />

Sehr viel genauer wissen wir dagegen heute, was von den von<br />

Klotz <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en antifaschistischen Emigranten nach<br />

Hitlers Machtergreifung gelieferten Informationen zu halten<br />

ist, wie auch bei den offensichtlich darauf bauenden „Enthüllungen“<br />

Steeds über angebliche Aktivitäten von Reichswehr<br />

<strong>und</strong> Wehrmacht. Hier war <strong>das</strong> eigentlich ehrenwerte Motiv<br />

für die Irreführung <strong>der</strong> Behörden <strong>der</strong> Versuch, die<br />

Weltöffentlichkeit vor Hitler zu warnen.<br />

Hingegen basieren die von Petras verbreiteten Behauptungen<br />

über die westdeutsche Nachkriegs-Biowaffenforschung<br />

wohl vornehmlich auf seinem persönlichen Frust<br />

wegen des Verlustes seiner Forschungsför<strong>der</strong>ung. Woher sollen<br />

die Empfänger solcher Informationen aber wissen, wie<br />

die Angaben ihrer Informanten einzuschätzen <strong>und</strong> wie die<br />

Dementis <strong>der</strong> Beschuldigten zu bewerten sind? Segals<br />

Motive für die mit krimineller Energie betriebene Kampagne,<br />

die US-Militär-Genetiker für die Entstehung des AIDS-<br />

Erregers verantwortlich zu machen, bleiben völlig im<br />

Dunklen. Er hatte zwar schon zuvor immer mal wie<strong>der</strong><br />

abstruse Hypothesen vertreten, etwa hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Struktur von Eiweiß- <strong>und</strong> Nukleinsäuremolekülen, <strong>der</strong><br />

Mechanismen des Erkennens von Farben <strong>und</strong> <strong>der</strong> Vererbung<br />

erworbener Eigenschaften, aber im Falle von AIDS ging es<br />

um ein Thema ganz an<strong>der</strong>er politischer, medizinischer <strong>und</strong><br />

wissenschaftlicher Dimensionen, <strong>und</strong> in Expertenkreisen<br />

stieß Segal fast durchweg auf entschiedenen Wi<strong>der</strong>spruch. Es<br />

fällt schwer, diese Aktion lediglich auf die sprühende Fantasie<br />

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