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Erhard Geißler ANTHRAX und das Versagen der Geheimdienste

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dung des Präsidenten eine gewichtige Rolle gespielt haben.<br />

Nixons Entscheidung wirkte wie ein Signal, zumal inzwischen<br />

Großbritannien, Kanada <strong>und</strong> Schweden erklärt hatten, keine<br />

Biowaffen zu besitzen. Mitten im Kalten Krieg begannen sich<br />

die Großmächte über ein Verbot <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Produktion<br />

von Bio- <strong>und</strong> Toxinwaffen zu verständigen. Da waren<br />

nun vor allem die Diplomaten auf den Plan gerufen. Zwar<br />

hatte die Generalversammlung <strong>der</strong> Vereinten Nationen bereits<br />

in ihrer ersten Resolution am 24. Januar 1946 eine Ächtung<br />

<strong>der</strong> biologischen <strong>und</strong> chemischen Waffen gefor<strong>der</strong>t. Aber ein<br />

ganzes Vierteljahrh<strong>und</strong>ert lang war in dieser Hinsicht nicht<br />

nur nichts passiert, son<strong>der</strong>n die biologische Rüstungsspirale<br />

noch mehr auf Touren gekommen als vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg. Nunmehr legten die Großmächte weitgehend<br />

übereinstimmende Vertragsentwürfe vor, die sich zunächst<br />

nur darin unterschieden, ob chemische <strong>und</strong> biologische<br />

Kampfmittel gemeinsam o<strong>der</strong> getrennt voneinan<strong>der</strong> erfasst<br />

werden sollten. Glücklicherweise erzielte man aber bald<br />

Übereinstimmung, zunächst nur Entwicklung <strong>und</strong> Besitz von<br />

Biowaffen zu verbieten — eine weise Entscheidung, denn<br />

über <strong>das</strong> Verbot chemischer Kampfmittel musste dann fast<br />

ein ganzes Vierteljahrh<strong>und</strong>ert weiter verhandelt werden.<br />

Am 28. September 1971 einigten sich die Großmächte <strong>und</strong> eine<br />

Reihe weiterer Staaten auf eine Konvention, die Entwicklung,<br />

Herstellung, Beschaffung, Weitergabe <strong>und</strong> Lagerhaltung <strong>der</strong><br />

Bio- <strong>und</strong> Toxinwaffen verbietet <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Vernichtung<br />

anordnet. Anschließend wurde <strong>der</strong> Vertrag auch von <strong>der</strong> UN-<br />

Vollversammlung akzeptiert <strong>und</strong> am 10. April 1972 zum<br />

Unterzeichnen ausgelegt. Nachdem 22 Staaten — unter ihnen<br />

bereits 1972 die DDR 124 — die Konvention signiert <strong>und</strong><br />

ratifiziert hatten, trat sie am 26. März 1975 in Kraft.* Erstmals<br />

war damit ein komplettes Waffensystem verboten worden,<br />

<strong>und</strong> <strong>das</strong> mitten im Kalten Krieg.<br />

* Die B<strong>und</strong>esrepublik ratifizierte die Konvention, in <strong>der</strong> westdeutschen Übersetzung<br />

„Übereinkommen“ gennant, erst 1983.<br />

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