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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung<br />

Die Nachteile:<br />

Durch die nonverbale Form des Brainwritings kann die Spontaneität der Teilnehmer beeinträchtigt<br />

werden. Dies resultiert daraus, dass nicht unmittelbar an geäußerte Vorschläge angeknüpft<br />

werden kann, sondern erst dann, wenn man die Ideen der Vorgänger gelesen hat. Wie<br />

auch das Brainstorming eignet sich diese Technik weniger <strong>für</strong> komplexe Fragestellungen.<br />

4.2.4.2.2 METHODE 635<br />

Die Methode 635 ist eine Weiterentwicklung des Brainwritings durch Prof. Bernd Rohrbach.<br />

Er knüpfte an Erfahrungen mit Brainstorming an <strong>und</strong> führte auch die Schriftform ein, so dass<br />

der Urheber von Vorschlägen festgestellt werden kann. Diese Methode erhielt den Namen<br />

„635“, da bei sechs Teilnehmern jeweils drei Vorschläge in jeweils fünf Minuten produziert<br />

werden.<br />

Die Gruppe:<br />

Die Gruppe besteht aus sechs Personen. Es ist kein Moderator erforderlich.<br />

Die Vorgehensweise:<br />

Am Anfang erfolgt eine sorgfältige Problemanalyse, damit jeder Teilnehmer dieselbe Vorstellung<br />

von dem Problem hat. Die sechs Teilnehmer schreiben danach je drei Ideen zu dem<br />

vorgegebenen Problem in ein Formular. Nach fünf Minuten werden die Formulare im Uhrzeigersinn<br />

an den Nachbarn weitergereicht, so dass jede erste Idee von den fünf anderen Teilnehmern<br />

gelesen werden kann. Diese ergänzen die Ideen durch weitere Vorschläge. Sie haben<br />

dabei folgende Möglichkeiten:<br />

• Weiterentwicklung der Vorgängerideen durch Aufgreifen oder Ergänzen,<br />

• Variation der Ideen der Vorgänger oder<br />

• <strong>Produktion</strong> völlig neuer eigener Ideen.<br />

Nach fünf Minuten erfolgt ein weiterer Austausch der Formulare. Wenn jeder sein ursprüngliches<br />

Formular wieder zurückerhalten hat, ist die Ideenfindungsphase abgeschlossen. Ab der<br />

zweiten R<strong>und</strong>e sollte den Teilnehmern mehr Zeit zur Verfügung gestellt werden, da sie vorab<br />

die Ideen der Vorgänger durchlesen <strong>und</strong> durchdenken müssen, bevor sie selber neue Vorschläge<br />

unterbreiten. Während der gesamten Sitzung ist es nicht gestattet zu reden <strong>und</strong> Kritik<br />

zu äußern. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass alle Teilnehmer ihre Ideen deutlich lesbar<br />

<strong>und</strong> verständlich aufschreiben.<br />

Im Anschluss an die Ideengenerierung erfolgt die Grobbewertung der Vorschläge. Diese Bewertung<br />

verläuft folgendermaßen:<br />

• Die Formulare durchlaufen nochmals im Uhrzeigersinn die Teilnehmerr<strong>und</strong>e. Die Teilnehmer<br />

können so nochmals alle Ideen sehen.<br />

• Jeder Teilnehmer kreuzt die drei Ideen an, die ihm am erfolgsversprechendsten erscheinen.<br />

• Die Ideen mit den meisten Kreuzen (z.B. 4, 5 oder 6 Kreuze) werden weiterbearbeitet,<br />

z.B. mit Hilfe einer anderen Kreativitätstechnik.<br />

Die Vorteile:<br />

Theoretisch kann die Gruppe innerhalb von dreißig Minuten 108 Ideen entwickeln (6 Personen<br />

x 3 Ideen x 6 Durchgänge = 108 Ideen). Nach Abzug der nicht zu vermeidenden Doppelungen<br />

– da in der ersten R<strong>und</strong>e dieselben, naheliegenden Ideen mehrfach aufgeführt werden<br />

– kann man mit ca. 60 brauchbaren Ideen rechnen. Natürlich ist es möglich, dass bei Ideenmangel<br />

auch Leerfelder entstehen, so dass sich die Anzahl der Ideen noch weiter reduzieren<br />

kann. Bei dieser Methode ist kein Moderator erforderlich, die Überwachung der Gruppe ent-

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