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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement 65<br />

3.4 STRATEGISCHES INNOVATIONSMANAGEMENT:<br />

MARKTORIENTIERTE ANSÄTZE<br />

3.4.1 GRUNDLEGENDE MARKTSTRATEGIEN: DIE WETTBEWERBSSTRATEGIEN<br />

Porter hat mit seiner Unterscheidung zwischen den Strategien der Kostenführerschaft <strong>und</strong> der<br />

Differenzierung Gr<strong>und</strong>strategien definiert, die durch die Frage nach deren Reichweite im<br />

Markt – Gesamtmarkt oder Konzentration auf eine Nische (Nischenstrategie) – ergänzt werden<br />

(Abbildung 3-19). Diese Strategien werden als Wettbewerbsstrategien bezeichnet.<br />

gesamte<br />

strategisches Branche<br />

Zielobjekt Konzentration<br />

auf eine Nische<br />

Quelle: Bullinger 1994, S. 134.<br />

Abbildung 3-19: Porters Wettbewerbsstrategien<br />

Einzigartigkeit<br />

aus Käufersicht<br />

strategischer Vorteil<br />

Kostenvorteil<br />

Differenzierung Kostenführerschaft<br />

Fokussierung<br />

Nach Porter kann die Verfolgung nur einer der Gr<strong>und</strong>strategien dem Unternehmen dauerhaften<br />

Erfolg bringen. Eine Platzierung „zwischen den Stühlen“, also ein Versuch des „Sowohlals-auch“,<br />

wird langfristig keinen Unternehmenserfolg bringen, da nach Porter nur die eindeutige<br />

Verfolgung einer Strategie die langfristige Überlebensfähigkeit des Unternehmens<br />

sichert. Der Kostenführer zeichnet sich dabei durch die niedrigsten Stückkosten am Markt aus,<br />

während sich ein Unternehmen mit einer Differenzierungsstrategie durch Leistungsvorteile<br />

der Produkte hervorhebt.<br />

Ebenso ist bei der Definition des relevanten Marktes eine eindeutige Entscheidung <strong>für</strong> eine<br />

erfolgreiche strategische Ausrichtung nötig. Hier kann entweder der Gesamtmarkt bearbeitet<br />

werden oder bewusst eine Nischenstrategie gewählt werden. Bei der Nischenstrategie muss<br />

sich das Unternehmen auf die besonderen K<strong>und</strong>enanforderungen spezialisieren je nachdem,<br />

welche spezifischen K<strong>und</strong>enwünsche in dem Marktsegment vorliegen. Diese Ausrichtung<br />

wird sich dann wieder entweder in Richtung einer Kostenführerschaft oder einer Differenzierungsstrategie<br />

bewegen.<br />

Hierbei treten vor allem in der Praxis nicht unerhebliche Probleme bei der Marktabgrenzung<br />

auf. In sachlicher Hinsicht kann auch bei einem einzigen volkswirtschaftlichen Gütermarkt<br />

von einem Gesamtmarkt gesprochen werden, wie es in der makroökonomischen Theorie üblich<br />

ist. Aus Unternehmenssicht kommt es hierbei jedoch auf die Abgrenzung des relevanten<br />

Marktes an, die üblicherweise in der Praxis über Gütergruppen gebildet wird, wie etwa der<br />

Markt <strong>für</strong> Pkw, <strong>für</strong> Personal Computer oder <strong>für</strong> Bücher. Bei der räumlichen Abgrenzung<br />

wurde traditionell die Nation zur Bestimmung des Gesamtmarktes verwendet. Diese Definition<br />

ist jedoch durch die Globalisierung zunehmend obsolet geworden. Auf der anderen Seite<br />

könnte ein mittelständischer Anbieter auf einem Regionalmarkt Marktführer sein, aber<br />

zugleich auf nationaler oder internationaler Ebene bedeutungslos <strong>für</strong> das Marktgeschehen.<br />

Schließlich hat auch der zeitliche Aspekt einen Einfluss auf die Marktabgrenzung. So kann

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