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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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332 O. Hirschfeld: Interaktionsmanagement<br />

Die Diskussion läuft aus dem Ruder ...<br />

Bestimmte Situationen können den Moderator besonders beanspruchen. Auf folgende sei hingewiesen:<br />

• Die Gruppe hat den roten Faden verloren.<br />

Zuweilen verlieren sich in der Diskussion die ursprünglichen Ziele – vielleicht werden<br />

neue, unvorhergesehene Ideen diskutiert, sind plötzlich neue Gesichtspunkte aufgetaucht,<br />

deren Diskussion nicht vorgesehen war. Dann sollte man die inhaltliche Diskussion kurz<br />

stoppen <strong>und</strong> gemeinsam klären, inwiefern an der Besprechung der ursprünglichen Ziele<br />

festgehalten werden soll. Vielleicht sollten die neuen Aspekte nach Vorbereitung in einer<br />

späteren Zusammenkunft besprochen werden? Oder hat sich die Bedeutung ursprünglicher<br />

Ziele gemindert?<br />

• Die Teilnehmer greifen sich persönlich an.<br />

Persönliche Angriffe verhindern in aller Regel sachliches Vorankommen. Solche Konfrontationen<br />

sind zu beenden, die Teilnehmer sollten zur Disziplin ermahnt werden: In der<br />

Besprechung sollen sachliche Argumente ausgetauscht werden, keine persönlichen Auseinandersetzungen<br />

stattfinden.<br />

• Die Diskussion droht zu scheitern.<br />

Verschiedene Ursachen können die Diskussion zum Scheitern bringen. Das muss kein<br />

Zeichen <strong>für</strong> schlechte Moderation sein – kein Moderator kann unvereinbare Meinungen<br />

auf einen Nenner bringen, Desinteresse oder mangelnde Kompetenz beseitigen. Wichtig<br />

ist, ein drohendes oder eingetretenes Scheitern zu erkennen, nach Ursachen zu suchen <strong>und</strong><br />

eine neue R<strong>und</strong>e, vielleicht mit anderen Teilnehmern, anderer Thematik oder nach besserer<br />

Vorbereitung in Angriff zu nehmen.<br />

Moderation des Abschlusses der Besprechung<br />

Neben den inhaltlichen Zielen hat der Moderator auch das zeitliche Ziel zu verfolgen: Letztendlich<br />

ist er da<strong>für</strong> verantwortlich, wenn die geplante Sitzungszeit überschritten werden muss<br />

oder wenn nicht alle vorgesehenen Punkte abgearbeitet werden konnten. Je nach Situation<br />

kann aber auch ein vorzeitiges Sitzungsende oder eine Vertagung notwendig sein. Davor<br />

sollte man keine Scheu haben – insbesondere dann nicht, wenn die Motivation der Teilnehmer<br />

keine Arbeitsfortschritte mehr erwarten lässt.<br />

Wichtig ist die abschließende Zusammenfassung erreichter Ziele <strong>und</strong> noch offener Punkte.<br />

Ein Ausblick kann zur Orientierung der Teilnehmer dienen: Werden Ergebnisse direkt umgesetzt?<br />

Welche Entscheidungsprozesse sind noch zu durchlaufen? Wie wird die Arbeit fortgesetzt?<br />

Zudem empfiehlt sich auch ein „emotionaler Schlusspunkt“: Für die Teilnahme zu danken –<br />

oder <strong>für</strong> das nächste Mal um sachliche oder engagierte Teilnahme zu bitten.<br />

Literatur:<br />

Conen, H. (1998): Die Kunst, mit Menschen umzugehen. Ein Ratgeber mit Übungen <strong>für</strong> erfolgreiche<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Körpersprache, Augsburg 1998.<br />

Lipp, U./Will, H. (1996): Das große Workshop-Buch, Weinheim, Basel 1996.<br />

Deutsches <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Fernstudien an der Uni Tübingen (1990): Medien <strong>und</strong> Kommunikation.<br />

Studienbrief, Weinheim <strong>und</strong> Basel 1990.

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