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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement 51<br />

ternehmen mit seit längerer Zeit rückläufiger Profitabilität wird sowohl extern als auch intern<br />

Schwierigkeiten haben, Kapital zu erlangen.<br />

Ziele <strong>und</strong> Annahmen<br />

Besitzt man Kenntnis über die Ziele der Konkurrenten, so kann man vorhersagen, ob der<br />

Konkurrent mit seiner jetzigen Position zufrieden ist oder ob er seine Position ändern möchte.<br />

Finanzielle Ziele des Konkurrenten beispielsweise können darüber Aufschluss geben, ob er<br />

bereit ist, in ein bestimmtes Geschäft zu investieren oder nicht. Weitere Ziele z.B. im Hinblick<br />

auf Marktanteil, Wachstum oder Profitabilität können auch Aufschluss über das Verhalten<br />

des Konkurrenten geben. Es gibt aber auch nicht-finanzielle Ziele, die ein Unternehmen<br />

verfolgen kann. Der Konkurrent kann beispielsweise die Technologieführerschaft anstreben,<br />

eine rein dienstleistungsorientierte Organisation aufbauen oder in den Bereich der Distribution<br />

expandieren wollen. Solche Ziele sind Indikatoren <strong>für</strong> die mögliche zukünftige Strategie.<br />

Falls eine Muttergesellschaft vorhanden ist, können auch deren Ziele die Ziele des Konkurrenten<br />

beeinflussen. Die Muttergesellschaft kann Druck ausüben, falls die Geschäftseinheit<br />

mit den Zielen der Mutter nicht mitkommt. Also muss erforscht werden, welche finanziellen<br />

Ziele die Muttergesellschaft verfolgt. Dabei ist die Rolle der Geschäftseinheit <strong>für</strong> die Muttergesellschaft<br />

von entscheidender Bedeutung. Spielt die Geschäftseinheit eine zentrale Rolle in<br />

den langfristigen Plänen, oder ist die Geschäftseinheit von nachrangiger Bedeutung? Wie<br />

wird die Geschäftseinheit im Hinblick auf ein Marktportfolio der Muttergesellschaft gesehen?<br />

Oder ist die Muttergesellschaft emotional mit der Geschäftseinheit verb<strong>und</strong>en?<br />

Annahmen eines Konkurrenten über sich selbst bestimmen, ob sie nun zutreffen oder nicht,<br />

dessen Handlungsweise. Beispielsweise kann ein Konkurrent meinen, ein qualitativ hochwertiges<br />

Premiumprodukt anzubieten, <strong>und</strong> daraus folgern, dass er auf Preissenkungen eines Konkurrenten<br />

nicht zu reagieren braucht oder nicht reagieren soll.<br />

Gegenwärtige <strong>und</strong> vergangene Strategien<br />

Es sollten auch die gegenwärtigen <strong>und</strong> vergangenen Strategien der Konkurrenz betrachtet<br />

werden. Konkurrenten, deren Strategien in der Vergangenheit fehlgeschlagen sind, werden<br />

diese Fehler wahrscheinlich nicht wiederholen. Ratsam ist es auch, Kenntnis über die neuen<br />

Produkte der Konkurrenten oder ihre Vorstöße in neue Märkte zu haben. Dies kann helfen,<br />

die künftige Wachstumsrichtung des Konkurrenten zu prognostizieren. Verfolgt der Konkurrent<br />

eine Differenzierungsstrategie, sollte man wissen, inwieweit er auf eine weite Produktpalette,<br />

auf Produktqualität, Service, Vertriebswege oder Markenkenntnis setzt. Verfolgt der<br />

Konkurrent eine Kostenführerschaftsstrategie, sollte man in Erfahrung bringen, ob sie auf<br />

Massenproduktion, Erfahrungskurveneffekten, technischer Ausstattung oder günstigem Zugang<br />

zu Rohstoffen aufbaut.<br />

Organisation <strong>und</strong> Kultur<br />

Das Wissen über den Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> die Erfahrung des Top-Managements eines Konkurrenten<br />

kann Einblicke in zukünftige Aktionen geben. Wichtig ist es zu wissen, aus welchem<br />

Bereich die Manager stammen: Sind es Ingenieure, Marketing-Spezialisten etc.? Sind sie lange<br />

mit der Branche vertraut, oder stammen sie aus anderen Branchen? Sind sie mit dem Unternehmen<br />

gewachsen, oder wurden sie von anderen Unternehmen geprägt?<br />

In diesem Zusammenhang spielt die Unternehmenskultur in Bezug auf die Unternehmensstrategie<br />

eine wichtige Rolle. Eine straff durchorganisierte Unternehmenskultur, die stark<br />

kostenorientiert ist, dieses Ziel auch durch Kontrollen verfolgt, wird es eher schwer haben,

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