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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement<br />

innovativ zu sein oder eine aggressive marketingorientierte Strategie durchzusetzen. Auf der<br />

anderen Seite wird eine Unternehmenskultur mit „losen“ Organisationsstrukturen eher innovativ<br />

sein, da<strong>für</strong> aber nicht so schnell in der Lage sein, beispielsweise ein Programm zur<br />

Kostenreduktion durchzusetzen.<br />

Kostenstruktur<br />

Die Kostenstruktur des Konkurrenten kann Aufschluss über seine zukünftige Preisstrategie<br />

<strong>und</strong> sein Durchhaltevermögen geben. Es ist wichtig, ein Gespür <strong>für</strong> die Kostenstruktur des<br />

Konkurrenten zu entwickeln. Wie setzen sich seine Kosten zusammen? Sind es eher fixe oder<br />

eher variable Kosten? Mit folgenden Informationen, die normalerweise zugänglich sind, lassen<br />

sich Rückschlüsse auf die Kostenstruktur des Konkurrenten ziehen:<br />

• die Anzahl der Beschäftigten,<br />

• die relativen Kosten von Rohstoffen <strong>und</strong> fremdbezogenen Teilen,<br />

• die Investitionen in Inventar, Gebäude <strong>und</strong> Ausstattung sowie<br />

• Anzahl der <strong>Produktion</strong>sstätten.<br />

Stärken <strong>und</strong> Schwächen<br />

Das Wissen über die Stärken <strong>und</strong> Schwächen des Konkurrenten kann einen Einblick darüber<br />

verschaffen, welche möglichen Strategien ein Konkurrent verfolgen könnte. Damit erlangt<br />

man auch Informationen, welche die eigene Strategiefindung unterstützten. Der Ansatz ist<br />

denkbar einfach: Man versucht, die Schwächen des Konkurrenten durch die eigenen Stärken<br />

auszunutzen, <strong>und</strong> umgekehrt, die Stärken des Konkurrenten zu umgehen oder zu neutralisieren.<br />

Um die Stärken <strong>und</strong> Schwächen des Konkurrenten analysieren zu können, muss man die<br />

Vorteile <strong>und</strong> Fähigkeiten kennen, die <strong>für</strong> die gesamte Branche relevant sind. Hierbei können<br />

zusammenfassend vier Fragen hilfreich sein:<br />

1. Warum sind erfolgreiche Unternehmen erfolgreich, erfolglose Unternehmen erfolglos?<br />

Typischerweise haben Unternehmen mit guten Ergebnissen Vorteile <strong>und</strong> Fähigkeiten, die<br />

sie zu Gewinnern machen. Umgekehrt müssen relevante Schwächen, auch beim Vorhandensein<br />

anderer Stärken, dauerhaft zu Misserfolg führen.<br />

2. Welches sind die Hauptmotive der K<strong>und</strong>en?<br />

Motive der K<strong>und</strong>en leiten ihre Kaufentscheidungen. Legen die K<strong>und</strong>en Wert auf guten<br />

Service, wie es in der Maschinenbaubranche üblich ist, dann ist ein guter K<strong>und</strong>endienst<br />

ein relevanter Vorteil.<br />

3. Welches sind die größten Kostenblöcke?<br />

Man sollte wissen, wo die prozentual größten Kosten eines Produkts entstehen. Z.B. sind<br />

im Geschäft mit Blechdosen die Transportkosten relativ hoch. So ist es ein Vorteil, wenn<br />

man direkt beim Abnehmer seinen Standort hat. Dies wäre ein Kostenvorteil, der gegenüber<br />

der Konkurrenz ausgenutzt werden kann.<br />

4. Welches sind die Mobilitätsbarrieren der Branche?<br />

Die Vorteile <strong>und</strong> Fähigkeiten, die ein Unternehmen daran hindern, in eine Branche oder<br />

eine strategische Gruppe einzutreten, sollten zu den relevanten Vorteilen <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

der betreffenden Branche bzw. Gruppe gehören.

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