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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement<br />

sprung des Pioniers verkürzen <strong>und</strong> dadurch dessen vorübergehende Monopolstellung schneller<br />

angreifen. Die kurze Entwicklungszeit wird zum kritischen Erfolgsfaktor (vgl. Follower-<br />

Strategien in Abschnitt 4.5.3).<br />

In der Nischenstrategie wird entsprechend der gleichlautenden Wettbewerbsstrategie statt des<br />

Gesamtmarktes lediglich gezielt eine homogenere K<strong>und</strong>engruppe des Marktes angesprochen.<br />

Dies erfolgt durch Spezialkönnen, um damit entweder einen Spezialmarkt (sog. Spezialmarkt-<br />

Strategie) oder eine Spezialtechnologie (sog. Spezialkönnen-Strategie) abzudecken. So kann<br />

sich ein Imitator lediglich einer Nische annehmen, <strong>und</strong> dann wird die Nischenstrategie die<br />

generische Strategie des Imitators unterstützen.<br />

Ebenso kann sich sowohl der Pionier als auch der Imitator der Kooperationsstrategie zur Erlangung<br />

seiner Ziele bedienen (sogar in Kombination mit der Nischenstrategie). Dabei wird<br />

die angestrebte Unternehmensposition durch die Zusammenarbeit – auf verschiedenste Weise<br />

– mit Dritten erreicht. So kann durch Lizenznahme etwa auf neuste technologische Entwicklungen<br />

Dritter zurückgegriffen werden, ohne dass hierbei eine eigene Entwicklung stattfinden<br />

muss. Eine andere Form der Kooperation sind so genannte (strategische) Allianzen, FuE-<br />

Kooperationen oder auch das Venture-Management. Bei letzter Kooperationsform wird Technologiewissen<br />

durch die Beteiligung an jungen, dynamischen High-Tech-Unternehmen eingekauft.<br />

Nicht zu vergessen sind F&E-Kooperationen mit Wissenschaftseinrichtungen (Hochschulen,<br />

<strong>Institut</strong>en) <strong>und</strong> das Einbringen in regionale Innovationsnetzwerke aus Unternehmen,<br />

Wissenschaft, Politik <strong>und</strong> Finanziers.<br />

3.5.2 MARKTEINFÜHRUNGSSTRATEGIEN<br />

3.5.2.1 PROBLEMSTELLUNG: MARKTEINFÜHRUNG – EINE FRAGE<br />

DES ZEITPUNKTES?<br />

Eine strategische Entscheidung <strong>für</strong> Produktinnovationen <strong>und</strong> damit auch <strong>für</strong> eventuell folgende<br />

Prozessinnovationen ist die Frage nach dem Zeitpunkt der Markteinführung <strong>und</strong> damit<br />

auch eine Frage der Zeitspanne bis zur Markteinführung (time to market). Dies wird mit der<br />

Markteinführungsstrategie umschrieben <strong>und</strong> ist mit den gr<strong>und</strong>legenden Technologiestrategien<br />

eng verb<strong>und</strong>en. Im Sinne einer Technologiestrategie lassen sich zwei gr<strong>und</strong>sätzliche Einführungsstrategien<br />

(Timing-Strategien) unterscheiden:<br />

1. die First-Mover-Strategie <strong>und</strong><br />

2. die Follower-Strategie.<br />

Der Markteinführungszeitpunkt steht in der Regel in einem direkten Zusammenhang mit der<br />

Rentabilität der Innovation. In einem Umfeld der globalisierten Weltwirtschaft, verschärften<br />

Wettbewerbs, zunehmender Deregulierung <strong>und</strong> wachsender Rate des technologischen Fortschritts<br />

verkürzen sich die Produktlebenszyklen immer mehr. Dies bedeutet, dass der Zeitraum<br />

<strong>für</strong> die kommerzielle Nutzung einer Innovation <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Amortisation der getätigten<br />

Investition immer kürzer wird. Neue Produktgenerationen oder komplett neue Problemlösungen<br />

treten daher immer schneller als überlegene Konkurrenten am Markt auf.<br />

Kann ein Unternehmen in diesem Umfeld nicht schnell genug mit der eigenen Innovation am<br />

Markt sein, geht wertvolle Zeit verloren, <strong>und</strong> die Rentabilität des gesamten Innovationsprojektes<br />

wird gefährdet. Ein verspäteter Marktauftritt könnte allenfalls durch aggressives <strong>und</strong><br />

breites Marketing sowie über bereits funktionierende <strong>und</strong> eingeübte Distributionskanäle ausgeglichen<br />

werden – eine Maßnahme, welche im Allgemeinen nur Großunternehmen offen<br />

stehen wird.

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