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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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146 D. Bessau: Bewertung von Innovationsprojekten<br />

Die Gesamtkostenkurve startet vom Niveau der Fixkosten <strong>und</strong> steigt mit der Ausbringungsmenge<br />

an (in diesem Fall linear). Die Umsatzkurve beginnt im Ursprung <strong>und</strong> steigt mit der<br />

Ausbringungsmenge an. In Schnittpunkt der Gesamtkostenkurve mit der Umsatzgeraden ist<br />

der Gewinn Null <strong>und</strong> der Break-Even-Point erreicht (xB). Unterhalb dieser Menge werden mit<br />

diesem Produkt Verluste eingefahren, oberhalb des Break-Even-Points entstehen Gewinne.<br />

Ein Vergleich der Markterwartungen, der prognostizierten Absatzmengen mit diesem Break-<br />

Even-Point gibt vertiefende Hinweise auf die zu erwartende Rentabilität der Produktinnovation.<br />

Jedoch müssen bei der Interpretation der Ergebnisse immer die getroffenen Annahmen<br />

beachtet werden (ein erwartetes Sinken des Preises kann in dieser Rechnung beispielsweise<br />

über einen entsprechend erwarteten Durchschnittspreis berücksichtigt werden).<br />

Neben diesen beiden Ansätzen der Investitionsrechnung sollen hier noch kurz zwei Techniken<br />

der Computersimulation erwähnt werden. Diese beiden Techniken zeigen mögliche zukünftige<br />

Entwicklungen zum vermehrten Einsatz EDV-gestützter Entscheidungstechniken auf.<br />

Die Demon-Technik (Decsion Mapping via Optimum Go-No-On-Networks) dient mittels<br />

Computersimultation der Bewertung <strong>und</strong> Auswahl von Neuproduktideen. Das Verfahren setzt<br />

sich aus Entscheidungs-, Planungs- <strong>und</strong> Zielmodulen zusammen. Das Entscheidungsmodul<br />

wird in Schritten abgearbeitet, <strong>und</strong> dabei wird regelmäßig eine Entscheidungsfrage gestellt:<br />

Soll das Produkt jetzt eingeführt werden, oder sollen weitere Informationen gesammelt werden?<br />

Danach wird entweder das Produkt eingeführt, endgültig nicht eingeführt (der Entscheidungsfindungsprozess<br />

also beendet), oder es werden weiter entscheidungsrelevante Daten<br />

gesammelt. Ein Problem der Demon-Technik ist, dass sie sich nur <strong>für</strong> kurzlebige Produkte mit<br />

hoher Kauffrequenz anwenden lässt <strong>und</strong> der Zeit- <strong>und</strong> Rechenaufwand hoch ist.<br />

Bei der Sprinter-Technik (Specification of Profit with Interaction <strong>und</strong>er Trail and Error Response)<br />

handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Demon-Technik. Hierbei werden vier<br />

Module - das Nachfrage-, Kosten-, Gewinn- <strong>und</strong> Ungewissheitsmodul – in der Entscheidungsfindung<br />

berücksichtigt. Diese größere Differenziertheit bei der Entscheidungsfindung<br />

mittels Computersimulation erhöht allerdings auch die Datenbeschaffungsschwierigkeiten,<br />

<strong>und</strong> durch die höhere Komplexität entsteht ein erheblicher Zeitaufwand.<br />

4.3.3 AUSWAHL VON INNOVATIONSPROJEKTEN<br />

Die Generierung <strong>und</strong> Bewertung von Ideen <strong>für</strong> neue Innovationsprojekte zielt auf die Findung<br />

von erfolgversprechenden neuen Problemlösungen. Die Auswahl eines oder mehrerer Projekte<br />

sollte selbstverständlich auf Gr<strong>und</strong>lage der durchgeführten Bewertung erfolgen. Ein anderes<br />

Vorgehen (beispielsweise eine „Bauchentscheidung“) würde nicht nur die Erfolgschancen<br />

des Unternehmens senken, sondern insbesondere auch Frustration <strong>und</strong> zurückgehende<br />

Motivation der beteiligten Mitarbeiter zur Folge haben. Der Ablauf zur Auswahl eines Innovationsprojektes<br />

kann in folgende drei bis vier Schritte unterteilt werden:<br />

1. Ideengenerierung,<br />

2. Vorauswahl durch Checkliste <strong>und</strong>/oder duale Bewertung,<br />

3. weitere Selektion anhand einer Scoring-Technik <strong>und</strong>/oder<br />

4. eventuell detaillierte Auswahl auf Gr<strong>und</strong>lage von rein quantitativen Bewertungstechniken.<br />

Der Innovationsmanager sollte sich in dieser Situation darüber im Klaren sein, dass ausgewählte<br />

Innovationsprojekte <strong>für</strong> ihre Durchführung Ressourcen <strong>und</strong> verlässliche Rahmenbedingungen<br />

benötigen. Dies bedeutet, dass der Innovationsmanager im Unternehmen durchsetzen<br />

muss, dass ausgewählte Projekte:

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