02.12.2012 Aufrufe

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

O. Hirschfeld: Konfliktmanagement 333<br />

8.3 KONFLIKTMANAGEMENT<br />

Konflikte können gemeinsames Arbeiten erheblich beeinträchtigen oder gar verhindern. Sie<br />

können aus unterschiedlichen Anlässen auftreten, verschiedene Bereiche der Zusammenarbeit<br />

betreffen <strong>und</strong> in ihrer Auswirkung unterschiedliche Bedeutung haben.<br />

Ein bewusster <strong>und</strong> sicherer Umgang mit Konflikten kann einerseits dazu beitragen, Konflikte<br />

zügig <strong>und</strong> möglichst <strong>für</strong> alle Beteiligten zufriedenstellend zu lösen. Andererseits können<br />

mögliche Ursachen <strong>für</strong> potenzielle Konflikte erkannt <strong>und</strong> beseitigt werden, bevor Konflikte<br />

auftreten <strong>und</strong> die Arbeit beeinträchtigen.<br />

8.3.1 KONFLIKTQUELLEN UND -ARTEN<br />

Gemeinsame Arbeit birgt immer die Gefahr von Konflikten. Der Anlass kann aus verschiedenen<br />

Bereichen entspringen. Für einen angemessenen Umgang mit Konflikten ist oft entscheidend,<br />

die Art <strong>und</strong> Ursache der Konflikte zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang unterscheidet<br />

man beispielsweise folgende Konfliktarten.<br />

Verteilungskonflikte betreffen den Umgang mit Ressourcen. Sie resultieren aus individuellen<br />

Ansprüchen einerseits sowie regelmäßig vorzufindender Knappheit andererseits.<br />

Bewertungskonflikte entstehen durch unterschiedlichen Wissensstand verschiedener Personen<br />

oder durch unterschiedliche Verarbeitung von Wissen. Häufig spielt auch der „erste Eindruck“<br />

eine Rolle, der individuell verschieden sein kann.<br />

8.3.2 INDIKATOREN FÜR KONFLIKTE<br />

Entstehende oder bestehende Konflikte sind nicht immer offensichtlich. Bestimmte Indikatoren<br />

weisen aber auf mögliche Konflikte hin. So können Konflikte zu Regelverletzungen führen:<br />

Termine werden nicht mehr eingehalten, Umgangsnormen werden verletzt. Dies führt zu<br />

sinkendem Engagement der Konfliktgegner: Die Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit, die<br />

Anteilnahme an Problemen sinkt, es herrscht Desinteresse bei Entscheidungen, konkrete Vereinbarungen<br />

können nicht mehr erreicht werden. Außerdem lässt sich oft eine Zunahme persönlicher<br />

Differenzen wahrnehmen. Kritik wird nicht mehr auf fachliche Aspekte beschränkt,<br />

sondern führt auch zu persönlichen Vorwürfen <strong>und</strong> Angriffen. Schließlich kann es zu Methoden-<br />

<strong>und</strong> Prämissenkritik kommen, welche die gemeinsame Arbeit insgesamt in Frage stellt.<br />

8.3.3 UMGANG MIT KONFLIKTEN<br />

Für den Umgang mit Konflikten sind verschiedene Strategien denkbar.<br />

Zunächst einmal kann versucht werden, Konflikte zu vermeiden. Dazu kann beitragen, dass<br />

man bei der Zusammenstellung von Arbeitsgruppen, Abteilungen oder Teams potenzielle<br />

„Streithähne“ in unterschiedliche Bereiche integriert. Eine wichtige Rolle spielt auch die<br />

Möglichkeit, über Sinn <strong>und</strong> Ziele der Arbeit informiert zu sein – damit lassen sich möglicherweise<br />

Bewertungskonflikte vermeiden.<br />

Treten Konflikte auf, so lassen sie sich möglicherweise ignorieren. Dies führt zwar zu keiner<br />

direkten Lösung des Konflikts, noch lassen sich dadurch künftige Konflikte vermeiden. Vielleicht<br />

ist aber der Aufwand zu hoch, Ursachen, Beteiligte <strong>und</strong> Lösungsansätze zu finden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!