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ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

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D. Bessau/W. Rudko: Strategisches Innovationsmanagement<br />

Struktur- <strong>und</strong> Konkurrentenanalyse unter den Lieferanten können dazu dienen zu erkennen,<br />

welcher der Lieferanten gemäß den oben genannten Kriterien <strong>für</strong> ein Unternehmen einen<br />

langfristigen Partner darstellt, an den man sich binden sollte.<br />

3.2.4.2 QUALITÄT<br />

Die Qualität der Lieferanten sollte untersucht werden. Die Bedeutung der Lieferantenqualität<br />

<strong>für</strong> das eigene Unternehmen ist abhängig von der eigenen Strategie. Strebt man die Qualitätsführerschaft<br />

an <strong>und</strong> trägt das eingekaufte Vorprodukt zum großen Teil zur Qualität des eigenen<br />

Produktes bei, so wird die Abhängigkeit von der Qualität des Lieferanten unmittelbar<br />

deutlich. Die Qualität kann aber auch beispielsweise bei einer Kostenminimierungsstrategie<br />

eine entscheidende Rolle spielen. Durch die Qualität des Lieferanten besteht die Möglichkeit<br />

den Ausschuss zu reduzieren <strong>und</strong> so zur Kostensenkung beizutragen. Ist der Lieferant in dieser<br />

Hinsicht zuverlässig, spart ein Unternehmen aufwendige Kontrollverfahren.<br />

So können Lieferanten durch Erfahrungswerte aus der Vergangenheit im Hinblick auf Qualität<br />

geprüft werden. Die ISO-Norm ist dabei sehr hilfreich. Diese Zertifizierung bescheinigt<br />

einem Unternehmen, dass es ein genormtes Verfahren zur Qualitätskontrolle nutzt.<br />

3.2.4.3 POTENZIELLE VERHANDLUNGSMACHT<br />

Lieferanten sind in der Lage, ihre Verhandlungsmacht auszuspielen, indem sie Preise erhöhen<br />

oder die Qualität senken. Lieferanten können so die Rentabilität von Branchen senken, in denen<br />

die Wettbewerber nicht in der Lage sind, die Kostensteigerungen weiterzugeben bzw.<br />

Qualitätssteigerungen zu kompensieren. Die Bedingungen, unter denen Lieferanten Verhandlungsstärke<br />

erhalten, sind meist die Spiegelbilder der Bedingungen, welche die Macht<br />

von Abnehmern begründen. Lieferanten sind stark, wenn folgende Bedingungen in einer<br />

Branche erfüllt werden:<br />

• Die Lieferantengruppe wird durch ein oder wenige Unternehmen beherrscht <strong>und</strong> ist stärker<br />

konzentriert als die Branche, an die sie liefert. Lieferanten, die an eine zersplitterte<br />

Gruppe von Abnehmern verkaufen, haben meist einen großen Einfluss auf Preise, Qualität<br />

<strong>und</strong> Lieferbedingungen.<br />

• Es gibt <strong>für</strong> diese Branche keine Substitutionsprodukte auf Vorproduktebene. Selbst mächtige<br />

Lieferanten können unter Druck geraten, wenn sie sich einem Ersatzprodukt gegenübersehen.<br />

• Die Branche ist <strong>für</strong> die Lieferanten von nachrangiger Bedeutung. Wenn die Lieferanten an<br />

mehrere Branchen verkaufen <strong>und</strong> eine spezielle Branche <strong>für</strong> sie keine entscheidende Rolle<br />

spielt, dann sind sie oft dazu geneigt, ihre Marktmacht auszunutzen. Ist die Branche hingegen<br />

ein wichtiger K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ist der Lieferant mit ihr eng verwachsen, dann hat er Interesse<br />

daran, diese Branche zu unterstützen (speziell im Hinblick auf FuE).<br />

• Das Produkt des Lieferanten ist ein wichtiger Input <strong>für</strong> das Geschäft des Abnehmers. Ist<br />

ein bestimmter Input entscheidend <strong>für</strong> die Qualität oder einen reibungslosen Prozessablauf,<br />

dann kann der Lieferant gegenüber dem Abnehmer Macht ausüben.<br />

• Die Lieferantengruppe hat ihre Vorprodukte differenziert oder bei den Abnehmern hohe<br />

Umstellungskosten aufgebaut. Lieferanten können Verhandlungsmacht ausüben, wenn die<br />

Abnehmer sich differenzierten Vorprodukten <strong>und</strong>/oder hohen Umstellungskosten gegenübersehen,<br />

denn die Möglichkeit der Abnehmer, zu anderen Lieferanten zu wechseln, wird<br />

dadurch beschnitten.

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