02.12.2012 Aufrufe

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

ECOVIN - Institut für Produktion und Industrielles ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

100 I. Przygodda: Techniken zur Ideengenerierung<br />

Die Vorgehensweise:<br />

Der Verlauf der Synektik lässt sich in sieben Schritte gliedern.<br />

1. Schritt – Problemformulierung:<br />

Begonnen wird mit einer Erläuterung des Problems <strong>und</strong> einer intensiven Problemanalyse, in<br />

der das Problem <strong>für</strong> die Teilnehmer transparent gemacht wird. Ziel ist hierbei, das Problemverständnis<br />

bei allen Teilnehmern zu erreichen.<br />

2. Schritt – Nennung spontaner Lösungen:<br />

Nun werden von den Teilnehmern in einem kurzen Brainstorming spontane Lösungsvorschläge<br />

zum gestellten Problem geäußert, d.h. es werden die „üblichen“ Lösungen genannt. Hierbei<br />

werden meist nicht die erhofften „Geistesblitze“ hervorgebracht. Diese Lösungsvorschläge<br />

auszusprechen ist aber wichtig, damit die Kreativität nicht gehemmt wird. Indem bewusst alle<br />

bekannten Lösungen in den Raum stellt werden, wird eine Atmosphäre geschaffen, in der<br />

außergewöhnliche <strong>und</strong> neue Ideen hervorgebracht werden können. Entscheidend ist, den Teilnehmern<br />

genau zu begründen, warum die einzelnen spontanen Lösungsvorschläge noch keine<br />

endgültige Lösung des Problems darstellen.<br />

3. Schritt – Neuformulierung des Problems:<br />

Ergeben sich durch das Brainstorming neue Gesichtspunkte, so ist das Problem umzuformulieren.<br />

Das Problem muss schließlich so definiert sein, dass es keine Missverständnisse <strong>und</strong><br />

unterschiedliche Interpretationen bei den Teilnehmern gibt.<br />

4. Schritt – Verfremdung des Problems:<br />

Nun suchen die Teilnehmer entsprechende Problemlösungen in anderen Bereichen. Durch<br />

Bildung von Analogien verschiedener Art wird das Problem verfremdet, bis das eigentliche<br />

Problem vollständig „vergessen“ ist. Ziel der Analogiebildung ist die räumliche <strong>und</strong>/oder<br />

zeitliche Entfernung vom ursprünglichen Problem, in der das Gehirn das aufgenommene Material<br />

mit dem eigenen Erfahrungsschatz (aus Beobachtungen <strong>und</strong> Erkenntnissen) in Verbindung<br />

bringt <strong>und</strong> unbewusst zu Assoziationen kombiniert. Analogien können systematisch<br />

durch das Herbeiführen einer Verfremdung gesteuert werden. Es werden vier Analogiestufen<br />

unterschieden, <strong>für</strong> deren Erarbeitung jeweils ein Zeitbedarf von ca. einer Viertelst<strong>und</strong>e benötigt<br />

wird.<br />

1. Stufe der Analogiebildung:<br />

Zuerst werden direkte Analogien geäußert. Hierbei handelt es sich um Bilder, die in einem<br />

assoziativen Bezug zur Problemstellung stehen. Die Teilnehmer suchen eine entsprechende<br />

Lösung des Problems in einem anderen Bereich, z.B. in Natur, Technik, Geschichte,<br />

Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst, Sport oder Musik. Zur Hilfe kann man sich die<br />

Frage stellen: „Wie löst z.B. die Natur unser Problem?“. Die Antworten auf diese Frage<br />

werden vom Moderator gesammelt. Diese erste Stufe ist abgeschlossen, wenn keine neuen<br />

Einfälle vorgetragen werden oder eine Zeitgrenze erreicht wurde. Die Gruppe wählt<br />

nun (normalerweise) eine dieser direkten Analogien aus, bei der die Auffassung besteht,<br />

dass damit eine ausreichende Verfremdung erreicht wurde. In diesem Fall können die<br />

nachfolgenden Analogien übersprungen werden. Es wird dann mit dem fünften Schritt<br />

fortgefahren. Wurde keine ausreichende Verfremdung erreicht, ist aus den gesammelten<br />

Analogien eine auszuwählen, die durch weitere Analogiebildungen verfremdet werden<br />

muss.<br />

2. Stufe der Analogiebildung:<br />

Die ausgewählte Analogie der 1. Stufe wird hier durch persönliche Analogien weiter verfremdet.<br />

Jeder Teilnehmer versetzt sich in die jeweils ausgewählte direkte Analogie hinein.<br />

Dieses wird am leichtesten erreicht, wenn man sich die Frage stellt: „Wie fühle ich<br />

mich als ...?“. Danach erfolgt erneut eine Entscheidung darüber, ob eine ausreichende

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!